Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, in Herrenberg-Haßlach, als eine 26-jährige Frau einen historischen Mercedes SL entwendete und auf einer knapp 20 Kilometer langen Odyssee durch das Stadtgebiet und umliegende Straßen eine Reihe von Unfällen verursachte. Die Vorfälle führten zu einem Großeinsatz der Polizei und endeten erst an der Anschlussstelle Böblingen-Hulb mit der Festnahme der Frau.
Beginn einer rücksichtslosen Fahrt
Die Ereignisse nahmen ihren Lauf, als ein 47-jähriger Mann kurz seinen Oldtimer verließ, offenbar mit laufendem Motor und steckendem Schlüssel. Diese Gelegenheit nutzte die 26-Jährige, um in das Fahrzeug einzusteigen und davonzufahren. Rasch häuften sich die Meldungen über einen stark beschädigten und qualmenden Mercedes, der eine gefährliche Fahrweise an den Tag legte, Gehwege nutzte und wiederholt in den Gegenverkehr geriet.
Gefährliche Manöver auf Bundes- und Landstraßen
Die Fahrerin missachtete dabei rote Ampeln und überholte in Fahrzeugschlangen sowohl über den Gegenverkehr als auch über Grünanlagen auf der Kreisstraße 1028 (K 1028), der Landesstraße 1184 (L 1184) und der Bundesstraße 14 (B 14) in Herrenberg. Die umgehend eingeleitete Fahndung mit mehreren Polizeistreifen konzentrierte sich auf die genannten Streckenabschnitte.
Verfolgung und Festnahme auf der Autobahn
Die Verfolgungsjagd spitzte sich zu, als der Mercedes auf der B 14 nahe Nufringen von einer Streifenwagenbesatzung der Polizeihundeführerstaffel gesichtet wurde. Trotz zwischenzeitlich nur noch drei Reifen und einer blanken Felge erreichte der Oldtimer auf der Bundesautobahn 81 (BAB 81) in Richtung Böblingen eine dreistellige Geschwindigkeit. Die Fahrerin ignorierte sämtliche Anhaltesignale des Streifenwagens. An der Anschlussstelle Böblingen-Hulb verließ sie die BAB 81 und kollidierte auf der Bundesstraße 464 mit einer Leitplanke, bevor der qualmende Oldtimer schließlich zum Stehen kam.
Folgen der irren Fahrt
Die 26-Jährige wurde vorläufig festgenommen und aufgrund eines mutmaßlichen psychischen Ausnahmezustandes in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Der Schaden am Oldtimer wird auf mindestens 20.000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr musste hinzugezogen werden, um den qualmenden Motor zu löschen. Erste Ermittlungen ergaben, dass die Frau nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war und mindestens zwei Unfälle verursachte: eine Kollision mit einer Hauswand in der Staufenstraße in Haßlach und die Berührung einer Leitplanke auf Höhe der Auffahrt zur B 464.
Zeugenaufruf der Polizei Herrenberg
Das Polizeirevier Herrenberg bittet Zeugen, die weitere Beobachtungen zu der Fahrt gemacht haben oder durch die Fahrweise der 26-Jährigen gefährdet oder geschädigt wurden, sich unter der Telefonnummer 07032 2708-0 oder per E-Mail an [email protected] zu melden.

