Niedersachsens Regierungschef Olaf Lies (SPD) hat seinen bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) dazu aufgefordert, im anhaltenden Streit um die Zukunft des Verbrennungsmotors eine flexiblere Haltung einzunehmen. Lies äußerte sich gegenüber dem Nachrichtenmagazin Politico und betonte, dass es in der Debatte nicht um das vollständige Aus des Verbrenners gehe, sondern vielmehr darum, einseitige Positionen zu vermeiden. Er rief dazu auf, sich von einem Denken zu lösen, bei dem es um „Trophäen“ gehe, und stattdessen eine lösungsorientierte Perspektive einzunehmen.
Der SPD-Politiker verwies in diesem Zusammenhang auf einen gemeinsamen Gastbeitrag, den er und Söder bereits vor dem Autogipfel am 9. Oktober veröffentlicht hatten. Dieser Beitrag, so Lies, spiegele die gemeinsame Position wider und zeige auf, worauf sich alle Beteiligten einigen könnten. Dies unterstreiche die Möglichkeit einer einvernehmlichen Lösung abseits ideologischer Gräben.
Für Lies steht im Vordergrund, die Automobilindustrie in Deutschland zu stärken. Dies erfordert seiner Ansicht nach, Technologieoptionen auch über das Jahr 2035 hinaus offenzuhalten. Er präzisierte jedoch, dass solche Optionen eng mit der Elektromobilität verknüpft sein müssten. Hierbei nannte er als Beispiele Range Extender oder Plug-in-Hybride, die als Übergangstechnologien oder Ergänzungen dienen könnten. Lies schloss mit der Bemerkung ab, dass eine präzisere Formulierung der Sachverhalte dazu beitragen könne, die Debatte weniger „trophäenmäßig“, sondern inhaltlicher zu gestalten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)