Das ist der neue „Tatort: Siebenschläfer“
Im Jugendheim „Siebenschläfer“ geraten die Zustände völlig außer Kontrolle: Die 16-jährige Lilly-Marie und ihr Freund Pascal hauen nachts ab – am nächsten Tag wird Lilly tot in einem See gefunden, Pascal ist auf der Flucht.
War es ein tragischer Unfall, Suizid oder Mord? Kommissarin Winkler stößt bei ihren Ermittlungen auf rätselhafte Medikamentengaben und überforderte Betreuer. Ihr Chef Schnabel wird ungewöhnlich still – kein Wunder: Er selbst wuchs in einem Heim auf, in dem Gewalt an der Tagesordnung war.
© MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans
Zwischen Misstrauen und Schuld
Der Fall zieht sich immer tiefer in ein Geflecht aus Misstrauen, Lügen und persönlichen Abgründen. Während die Polizei nach dem geflohenen Pascal fahndet, kommt es zu einem weiteren Angriff – eine Betreuerin wird schwer verletzt.
Auf den Toren des Jugendheims taucht das Wort „Mörder“ auf, die Lage eskaliert. Winkler und Schnabel müssen erkennen: Hinter der Fassade des vermeintlichen Schutzraums lauern dunkle Geheimnisse – und jemand scheint auf Rache aus zu sein.
Neues Duo, neue Dynamik
Nach dem Ausstieg von Kommissarin Gorniak ist dies das erste Abenteuer des neuen Ermittler-Duos. Cornelia Gröschel und Martin Brambach tragen den Krimi mit intensiver Chemie und emotionaler Tiefe. Besonders Brambach überzeugt mit leisen, nachdenklichen Tönen.
© MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans
Der Fall selbst schwankt allerdings zwischen Krimi und Sozialdrama. Manchmal wirkt die Handlung überladen, während emotionale Szenen stark berühren. Regisseur Thomas Sieben schafft atmosphärisch dichte Bilder – aber nicht immer gelingt der Balanceakt zwischen Spannung und gesellschaftlicher Botschaft.
Kritik: Lohnt sich das Einschalten?
Ja – aber mit Einschränkungen. Wer klassische Ermittlungsarbeit und gesellschaftliche Themen mag, kommt auf seine Kosten. Wer rasante Action erwartet, dürfte enttäuscht sein.
Der Dresden-„Tatort: Siebenschläfer“ punktet mit emotionalem Tiefgang und glaubwürdigen Figuren, verliert sich jedoch phasenweise in Klischees über staatliche Heime und überfordert das Publikum mit zu vielen Nebenfiguren.
insideBW.de-Wertung: 2 von 4 Sternen.
Solide, nachdenklich – aber kein Gänsehaut-Krimi.
Besetzung von „Tatort: Siebenschläfer“
- Cornelia Gröschel als Leonie Winkler
- Martin Brambach als Peter Michael Schnabel
- Yassin Trabelsi als Philipp Laupheimer
- Ron Helbig als Dr. Himpe
- Timur Isik als Jakob Klasen
- Florian Geißelmann als Pascal Schadt
- Dilara Aylin Ziem als Lilly-Marie Reuter
- Milena Dreißig als Martina Reuter
- Silvina Buchbauer als Heimleiterin Saskia Rühe
- Anna-Lena Schwing als Olivia Becker-Rühe
- Elmar Gutmann als Hausmeister Erwin Miersch
- Aysha Joy Samuel als Jasmin Hoffmann
- Anna-Katharina Muck als Birte Friesack
- Hanno Koffler als Psychiater Lukas Brückner
- Peter Moltzen als Torsten Hess
- Sinje Irslinger als Lucy Wiegand
- Eray von Egilmez als Adrian Hecht
- Louise Sophie Arnold als Cheyenne
- Marisa Bach als Anja Hess
- Victoria Schulz als Polizistin Antje
- Saad Mouhib als Dayyan al-Khaled
- Robin Zeynat Imir als Nael al Nasri
„Tatort“ am Sonntag: Sendetermine und Mediathek
Der neue Dresden-Krimi „Tatort: Siebenschläfer“ feiert an diesem Sonntag seine Free-TV-Premiere im Ersten. Wer den Fall rund um Schnabel und Winkler verpasst, hat mehrere Gelegenheiten, die Folge nachzuholen:
- Sonntag, 12. Oktober 2025, um 20:15 Uhr im Ersten
- Dienstag, 14. Oktober 2025, um 00:45 Uhr im Ersten (Wiederholung)
In der ARD-Mediathek steht „Siebenschläfer“ parallel zur Ausstrahlung im Livestream bereit und kann dort auch im Anschluss noch bis zu sechs Monate lang jederzeit kostenlos abgerufen werden.