Fünf Männer in Haft

Großer Schlag gegen die Drogenkriminalität: Rauschgiftring in Forchtenberg zerschlagen

Zoll und Kriminalpolizei haben in Forchtenberg einen organisierten Rauschgiftring ausgehoben. Fünf junge Männer wurden festgenommen; umfangreiche Drogen-, Waffen- und Geldfunde sichern die Ermittlungen.
Foto: Polizei BW

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Ein großangelegter Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität ist den Ermittlungsbehörden in Forchtenberg im Hohenlohekreis gelungen. Zoll und Kriminalpolizei haben einen professionell agierenden Rauschgiftring zerschlagen und fünf Haupttatverdächtige festgenommen. Die Aktion führte zur Sicherstellung von mehreren Kilogramm verschiedenster Betäubungsmittel, Waffen und erheblichen Vermögenswerten.

Zufällige Entdeckung als Startschuss der Ermittlungen

Die weitreichenden Ermittlungen nahmen Ende Januar 2025 ihren Anfang, als der Zoll zwei Pakete aufgrund des Verdachts auf Betäubungsmittel öffnete. Diese waren an Packstationen in Forchtenberg und Heilbronn adressiert. Im Forchtenberger Päckchen fanden die Beamten über ein Kilogramm Amphetamin, während das Heilbronner Paket knapp 30 Gramm Heroin und circa 50 Gramm Methamphetaminhydrochlorid enthielt. Das Kriminalkommissariat Künzelsau der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn übernahm daraufhin die Federführung in diesem Fall.

Verdeckte Maßnahmen führen zu weiteren Erfolgen

Durch den Einsatz überwiegend verdeckt geführter kriminalpolizeilicher Maßnahmen gelang es den Künzelsauer Ermittlern, nicht nur die Identität der Paketempfänger zu klären, sondern auch eine weitere Drogenlieferung abzufangen. Bei dieser Sicherstellung handelte es sich um rund 3,5 Kilogramm Ecstasy-Tabletten. Im Zuge dieser erfolgreichen Maßnahmen konnten fünf junge Männer aus dem Hohenlohekreis als Tatverdächtige ermittelt werden, die nun mit den Konsequenzen ihrer Taten rechnen müssen.

Professioneller Aufbau eines Drogennetzwerks

Die weiteren Ermittlungen offenbarten das Ausmaß der kriminellen Aktivitäten: Die Tatverdächtigen hatten in Forchtenberg eigens eine Wohnung angemietet, die ausschließlich für die Organisation und Abwicklung ihrer Rauschgiftgeschäfte genutzt wurde. Hier wurden die Betäubungsmittel gewogen, verpackt und versandfertig gemacht. Das Netzwerk nutzte dabei verschiedene Vertriebswege: Neben dem Paketversand lieferte mindestens einer der Beschuldigten die Drogen nahezu täglich mit einem Fahrzeug im gesamten Hohenlohekreis und der näheren Umgebung aus. Die Behörden erkannten ein professionelles, arbeitsteiliges und konspiratives Vorgehen unter den Beteiligten.

Großrazzia mit umfangreichen Funden

In den frühen Morgenstunden des 26. August 2025 erfolgte der entscheidende Schlag: Auf richterliche Anordnung der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurden sämtliche bekannte Bunkerörtlichkeiten, die Logistikwohnung sowie die Privatwohnungen der Tatverdächtigen durchsucht. Die Bilanz der Razzia war beeindruckend: Es konnten mehrere Kilogramm Amphetamingemisch und Ecstasy-Tabletten, diverse Kilogramm Marihuana und andere THC-haltige Produkte, LSD-Trips, Kokain und Ketamin sichergestellt werden. Zudem fanden die Ermittler eine Reihe von Waffen, darunter Schlagstöcke, Messer und Gaspistolen. Für den professionellen Drogenhandel notwendige Utensilien wie Feinwaagen, Folienschweißgeräte, Verpackungsmaterial, Versandpakete und ein Labeldrucker wurden ebenfalls beschlagnahmt. Auch erhebliche Vermögenswerte wie Bargeld im fünfstelligen Bereich, eine Luxusuhr, Gold, Silber und mehrere Kryptowallets fielen den Ermittlern in die Hände.

Festnahmen und Untersuchungshaft

Die fünf deutschen Haupttatverdächtigen aus dem Hohenlohekreis, im Alter zwischen 20 und 27 Jahren, wurden während der Razzia vorläufig festgenommen. Am 27. August 2025 wurden sie auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn den Haftrichtern an den Amtsgerichten Heilbronn und Öhringen vorgeführt. Die Richter erließen die beantragten Haftbefehle, unter anderem wegen bewaffnetem bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Die Beschuldigten wurden daraufhin in verschiedene Justizvollzugsanstalten überführt. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Künzelsau in diesem umfangreichen Fall dauern weiterhin an.

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