Geier: Unterschätzte Gesundheitspolizei der Natur
Geier haben oft ein negatives Image, da sie sich überwiegend von Aas ernähren. Doch genau das macht sie zu wertvollen Helfern im Ökosystem. Ihr Magensaft ist so stark, dass er selbst gefährliche Krankheitserreger in verwesenden Tieren unschädlich macht und so die Ausbreitung von Seuchen verhindert. Die Wilhelma nutzt den Welt-Geier-Tag, um das positive Bild dieser Tiere in den Vordergrund zu stellen und auf ihre Bedeutung für die Natur aufmerksam zu machen.

Globale Bedrohungen für Geierarten
Geier sind weltweit gefährdet, vor allem durch illegal ausgelegte Giftköder und den Einsatz von Diclofenac, einem Schmerzmittel, das für die Vögel tödlich ist. In Indien brach der Bestand an Geiern in den letzten Jahrzehnten dramatisch ein. Auch in Europa waren die Geier stark betroffen, als eine EU-Verordnung das Liegenlassen von Kadavern zeitweise verbot, was ihnen die Nahrungsgrundlage entzog. Dank angepasster Gesetzgebung haben sich die Bestände in Südeuropa inzwischen etwas erholt.
Die Wilhelma im Einsatz für den Geierschutz
Seit 2019 unterstützt die Wilhelma mit 5.000 Euro pro Jahr die südafrikanische Organisation VulPro, die verletzte Geier pflegt und wieder auswildert. In Südafrika sind die Bestände durch Vergiftung und Wilderei stark zurückgegangen. VulPro setzt auf Bildungsarbeit und Wiederansiedlung, um die Geierpopulationen langfristig zu sichern. Auch in Bulgarien hilft die Wilhelma bei der Wiederansiedlung von Gänsegeiern – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Art.

Ein Tag voller Erlebnisse: Höhepunkt des Welt-Geier-Tags
Am Welt-Geier-Tag können Besucher der Wilhelma von 11 bis 17 Uhr noch tiefer in die Welt der Geier eintauchen. Ein Infostand, Spiele und ein Quiz bieten lehrreiche Unterhaltung. Das Highlight des Tages: eine kommentierte Sonderfütterung um 12 Uhr, bei der die Geier mit 20 Kilogramm Fleisch und Knochen ein echtes Festmahl genießen dürfen.
