Autobahnen besonders riskant

Unfall-Hotspot: Das ist die gefährlichste Straße in Baden-Württemberg!

Tagtäglich rauscht der Verkehr über die Straßen Baden-Württembergs. Millionen von Fahrzeugen, Pendlerströme, Reiseverkehr. Doch wo Blech und Geschwindigkeit aufeinandertreffen, lauert auch die Gefahr. Jedes Jahr ereignen sich deutschlandweit Millionen Verkehrsunfälle. Eine aktuelle, detaillierte Auswertung der Versicherer von Allianz Direct zeigt nun schonungslos auf, welche Straßenabschnitte in Baden-Württemberg die traurigen Spitzenreiter bei Unfällen mit Verletzten sind.
Unfall-Hotspot: Das ist die gefährlichste Straße in Baden-Württemberg!
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Foto: inisdebw.de / AI

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Unfallzahlen in Deutschland: Ein genauerer Blick

Bevor wir den Fokus auf den Südwesten richten, ein Blick auf die bundesweite Lage: Laut Statistischem Bundesamt zeigte die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 2021 (258.987 Fälle) bis 2023 (291.890 Fälle) eine steigende Tendenz. Für das Jahr 2024 meldeten die Statistiker einen leichten Rückgang auf 2.507.790 Gesamtunfälle, von denen 289.334 mit Personenschaden endeten. Dennoch bleiben diese Zahlen bislang niedriger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie.

Die Verteilung der Unfallorte ist dabei aufschlussreich:

  • Innerorts: Hier krachte es mit 176.948 bis 203.260 Fällen (je nach Jahr) am häufigsten, wenn Menschen verletzt wurden.
  • Außerorts (ohne Autobahnen): Auf Landstraßen kam es zu 65.632 bis 69.544 Verkehrsunfällen mit Personenschaden.
  • Autobahnen: Hier lag die Anzahl pro Jahr zwischen 16.407 und 19.360 Unfällen mit Verletzten.

Interessant ist auch: Unter der Woche, wenn der Berufsverkehr rollt, kam es 2023 in Deutschland durchweg zu mehr Verkehrsunfällen als jeweils am Samstag oder Sonntag. Dies führen Experten vor allem auf die höhere Verkehrsdichte zurück.

Die häufigste Unfallursache – ein bundesweites Problem

Die Allianz Direct Studie, die auf dem Unfallatlas basiert, hat auch die häufigsten Unfallursachen analysiert. Bundesweit war im Jahr 2023 die häufigste Ursache für Unfälle mit Verletzten das Abbiegen, Wenden oder Einfahren in den , mit erschreckenden 52.307 registrierten Fällen.

im Fokus: Über 33.000 Verletzte, 369 Tote

Und wie sieht die Lage konkret im Ländle aus? Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg meldete für das Jahr 2023 exakt 33.630 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Hinter dieser nüchternen Zahl verbergen sich oft schwere Schicksale. Besonders tragisch: 369 dieser Unfälle endeten tödlich.

Die Experten der Versicherung Allianz Direct haben nun für ihre „Kfz-Unfallstatistiken Deutschland 2024“ die Daten des Unfallatlas tiefgehend analysiert und die unfallträchtigsten Standorte in Baden-Württemberg identifiziert. Ihre Ergebnisse sind eine wichtige Orientierungshilfe, aber auch eine Mahnung zur Vorsicht.

A8 bei Leonberg: Der traurige Unfall-Champion im Südwesten

Ganz oben auf der Negativ-Liste der gefährlichsten Straßenabschnitte in Baden-Württemberg steht die Autobahn 8 im Bereich Leonberg. Hier wurden im Jahr 2023 sage und schreibe 49 Verkehrsunfälle mit Personenschaden polizeilich registriert. Die bittere Bilanz dieser Kollisionen: 47 Menschen erlitten leichte Verletzungen, zwei Personen wurden schwer verletzt. Wie durch ein Wunder, so muss man es fast nennen, gab es bei diesen 49 Unfällen keine Todesopfer.

Die Allianz liefert in ihrer Analyse auch eine plausible Erklärung für diese Häufung: „Diese Autobahn zählt zu den meistbefahrenen Strecken in Süddeutschland und ist eine wichtige Ost-West-Verbindung, was das hohe Unfallaufkommen erklären kann.“ Die hohe Verkehrsdichte, häufige Staus und das Zusammentreffen von Fern- und Regionalverkehr machen diesen Abschnitt besonders anfällig.

Weitere Unfall-Hotspots im Ländle: A5 und A81 ebenfalls stark belastet

Doch die A8 bei Leonberg ist nicht der einzige Abschnitt, der den Autofahrern höchste Konzentration abverlangt. Dicht dahinter in der Unfallstatistik folgt die A5 bei Karlsruhe mit 47 Verkehrsunfällen, bei denen 43 Personen leicht und vier schwer verletzt wurden. Ebenfalls stark betroffen ist der Bereich, wo sich die A8 und die A81, wiederum bei Leonberg, kreuzen. Hier verzeichnete die Statistik 43 Unfälle mit Personenschaden (40 Leicht-, 3 Schwerverletzte).

Die Top 11 der gefährlichsten Straßen Baden-Württembergs im Detail (Verkehrsunfälle mit Personenschaden 2023, Quelle: Allianz Direct):

  • A8 (Leonberg): 49 Verkehrsunfälle, 47 leichte Verletzungen, 2 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A5 (Karlsruhe): 47 Verkehrsunfälle, 43 leichte Verletzungen, 4 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A8, A81 (Leonberg): 43 Verkehrsunfälle, 40 leichte Verletzungen, 3 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A8 (Niefern-Öschelbronn): 37 Verkehrsunfälle, 37 leichte Verletzungen, 0 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A8 (Pforzheim): 36 Verkehrsunfälle, 30 leichte Verletzungen, 6 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • Hauptstraße (Weil am Rhein): 33 Verkehrsunfälle, 30 leichte Verletzungen, 3 Schwerverletzte, 0 Todesopfer (einzige Nicht-Autobahn in den Top-Positionen)
  • A5 (Malsch): 32 Verkehrsunfälle, 30 leichte Verletzungen, 1 Schwerverletzte, 1 Todesopfer
  • A8 (Sindelfingen): 30 Verkehrsunfälle, 26 leichte Verletzungen, 4 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A81 (Stuttgart): 30 Verkehrsunfälle, 28 leichte Verletzungen, 2 Schwerverletzte, 0 Todesopfer
  • A6 (Sinsheim): 28 Verkehrsunfälle, 26 leichte Verletzungen, 2 Schwerverletzter, 0 Todesopfer
  • A6 (Heilbronn): 28 Verkehrsunfälle, 21 leichte Verletzungen, 7 Schwerverletzte, 0 Todesopfer

Häufigste Kollisionsarten: Nicht nur eine Frage der Ursache

Die Allianz-Studie gibt auch generellen Aufschluss über die häufigsten Kollisionsarten in Deutschland. Hier zeigt sich, dass die häufigste Unfallart die „Kollision mit einem anderen Fahrzeug, das in eine Straße einbiegt oder diese überquert“ ist, mit bundesweit 71.067 registrierten Fällen im Jahr 2023. Darauf folgen „Unfälle anderer Art“ (alle nicht näher spezifizierten Unfallarten) mit 45.873 Fällen und Auffahrunfälle (Kollision mit einem vorausfahrenden oder wartenden Fahrzeug) mit 43.230 Fällen.

Fazit: Wachsamkeit bleibt oberstes Gebot

Die detaillierten Zahlen der Unfallstatistiken sind mehr als nur Ziffern – sie sind eine ernste Mahnung. Auch wenn moderne Fahrzeuge mit immer ausgefeilteren Sicherheitssystemen ausgestattet sind und die Infrastruktur kontinuierlich verbessert wird, bleibt ein Restrisiko im Straßenverkehr bestehen. Insbesondere auf den hochfrequentierten Autobahnabschnitten, den Lebensadern unserer und Mobilität, ist höchste Konzentration, eine defensive Fahrweise und die strikte Einhaltung der Verkehrsregeln unerlässlich. Denn zu oft sind es menschliches Fehlverhalten, Ablenkung oder schlicht Unachtsamkeit, die zu schweren Unfällen mit weitreichenden Folgen führen. Jeder Verkehrsteilnehmer trägt Verantwortung – für sich und für andere.

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