Die Studentin Lara Babic (Mariam Hage) erforscht im Kloster St. Egid mittelalterliche Handschriften. Sie glaubt, etwas Bedeutendes entdeckt zu haben – doch bevor sie ihre Erkenntnisse teilen kann, liegt sie tot am Fuß der Bibliothekstreppe. Auf einem alten Pergament mit dem Gebot „Du sollst nicht töten“. Für Chefinspektor Sascha Bergmann (Hary Prinz) ist schnell klar: Das war kein Unfall. Lara wurde gestoßen.
© ARD Degeto/Allegro Film/Toni Muhr
Ermittlungen im Heiligen Haus
Gemeinsam mit Kollegin Anni Sulmtaler (Anna Unterberger) beginnt Bergmann zu graben – in einem Umfeld, das von Schweigen und Scheinheiligkeit geprägt ist. Der Prior (Harald Schrott) war der Letzte, der mit Lara gesprochen hat, beobachtet vom verstörten Pater Willibald (Klaus Huhle). Der gutaussehende Novize Clemens (Kerim Waller), ein früherer Schulkamerad von Anni, wirkt nervös. Und auch der kunstsinnige Kloster-Gönner Rüdiger Vogt (Benno Fürmann) benimmt sich auffällig defensiv – gleich bei der ersten Befragung hat er seinen Anwalt dabei.
© ARD Degeto/Allegro Film/Toni Muhr
Was hat Lara entdeckt? Hat jemand im Kloster wertvolle Bücher entwendet – oder Seiten herausgerissen, um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen? Und was hat es mit dem geheimen Code auf sich, den sie vor ihrem Tod in einem der Bücher hinterlassen hat?
Zwischen Thriller und Klosterdrama
„Steirerschuld“ verwebt klassische Krimi-Strukturen mit atmosphärischen Bildern, ironischen Dialogen und leiser Gesellschaftskritik. Regie führte erneut Wolfgang Murnberger, der schon mit den „Brenner“-Verfilmungen („Komm, süßer Tod“) Kultstatus erreichte.
© ARD Degeto/Allegro Film/Toni Muhr
Seine Handschrift ist spürbar: Auch wenn die Spannung stellenweise abnimmt, sorgt das Zusammenspiel der Hauptfiguren für Dynamik. Prinz als zynischer Hedonist im klerikalen Umfeld, Unterberger als besonnene Ermittlerin mit Instinkt – das Duo liefert, was Fans erwarten. Besonders gelungen ist der trockene Humor, mit dem der Film die Doppelmoral der Institution Kirche thematisiert.
Ein Beispiel gefällig?
Bergmann zur Situation im Kloster:
„Desto näher ein Beichtstuhl ist, desto mehr wird gelogen.“
Drehort mit Gänsehaut-Garantie
Gedreht wurde „Steirerschuld“ an einem Ort, der fast selbst zur Hauptfigur wird: dem Augustiner-Chorherrenstift Vorau in der Steiermark. Die barocke Anlage mit ihrer prachtvollen Bibliothek und den düsteren Gängen verleiht dem Film die passende Stimmung – irgendwo zwischen „Im Namen der Rose“ und „The Da Vinci Code“.
Auch Szenen im Fürstenzimmer und auf dem Klostergelände unterstreichen die beklemmende Atmosphäre – ein Glücksgriff für Kamera und Dramaturgie.
Sendetermine & Mediathek
- Samstag, 31. Mai 2025, 20:15 Uhr im Ersten
- Wiederholung: Sonntag, 1. Juni 2025, um 01:15 Uhr
- ARD-Mediathek: Im Anschluss kostenlos abrufbar
Besetzung – Wer spielt mit?
Hauptrollen:
- Hary Prinz – Chefinspektor Sascha Bergmann
- Anna Unterberger – Anni Sulmtaler
Weitere Rollen:
- Mariam Hage – Lara Babic
- Benno Fürmann – Rüdiger Vogt
- Harald Schrott – Prior Gregor
- Dietrich Hollinderbäumer – Abt Eligius
- Kerim Waller – Clemens
- Doris Schretzmayer – Archivarin Ruth Kramer
- Klaus Huhle – Pater Willibald
- Dorka Gryllus – Dragana Babic
- Wolfgang S. Zechmayer – Dr. Oswald
- u. v. m.
Fazit: Spannender Krimi mit Stil
„Steirerschuld“ ist kein temporeicher Actionthriller, sondern ein Krimi, der mit Setting, Symbolik und vielschichtigen Figuren überzeugt. Die Morde sind nur die Oberfläche – darunter brodelt ein Mix aus Gier, Schuld, und vertuschter Vergangenheit. Und wer genau hinsieht, entdeckt eine Geschichte über Wahrheit, Schweigen – und den Preis, den manche bereit sind zu zahlen.