Kathy war eines der prägenden Tiere
Geboren 1986 im Zoo Berlin, kam Kathy bereits drei Jahre später nach Karlsruhe und lebte dort mit dem Bullen Platsch zusammen. Gemeinsam hatten sie mehrfach Nachwuchs. Über Jahrzehnte hinweg begeisterte sie Generationen von Zoobesuchern.
Doch in den letzten Wochen hatte sich ihr Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert. „Kathy war eines der prägenden Tiere der vergangenen Jahrzehnte, ein echtes Charaktertier“, erklärte Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Sie fraß immer weniger, nahm stark ab und zeigte auffällige Hautveränderungen.
Tierärzte ohne klare Diagnose
Das Tierpfleger-Team und die Zootierärzte überwachten Kathy intensiv, führten mehrere Untersuchungen durch – doch eine klare Diagnose blieb aus. „Von der körperlichen Statur her sind wir bei einem Flusspferd in der Art der Untersuchungen sehr limitiert“, erläuterte Zootierarzt Dr. Marco Roller. Ein MRT oder Ultraschall seien bei solch einem großen Tier nicht möglich, selbst eine Blutabnahme funktioniere nur unter Narkose.
Da sich Kathys Zustand weiter verschlechterte, entschieden sich die Verantwortlichen, sie in Narkose zu legen, um genauere Untersuchungen durchzuführen. Dabei zeigte sich eine massive Verschlechterung der Nierenwerte, die in Verbindung mit einer Urinuntersuchung auf Nierenversagen hindeutete. Schließlich wurde beschlossen, Kathy in der Narkose einzuschläfern.
Längere Lebensdauer in Zoos
Mit ihren 38 Jahren hatte Kathy ein für Flusspferde beachtliches Alter erreicht. „Das Durchschnittsalter von Flusspferden in Zoos liegt bei etwa 30 Jahren und damit deutlich höher als in der Natur“, erklärte Reinschmidt. Nur wenige erreichen die 50 Jahre, der Altersrekord liegt bei 62 Jahren.
Für den Zoo Karlsruhe und viele Besucher endet mit Kathys Tod eine Ära.