Darum musste Tebo sterben
Tierpfleger und Zootierärztin bemerkten bereits seit Wochen, dass Tebo humpelte und sich auffällig zurückzog. Untersuchungen ergaben massive Gelenkversteifungen in beiden Knien sowie eine beginnende Niereninsuffizienz. Medikamente halfen nur kurzfristig – die Beschwerden kamen zurück. Schließlich entschieden die Verantwortlichen schweren Herzens, den Tiger einzuschläfern.
Zoodirektor Klaus Wünnemann erklärte: Mit 16 Jahren sei Tebo in einem „stattlichen Alter“ gewesen. In freier Wildbahn erreichen Sumatra-Tiger oft nur etwa zwölf Jahre.
Trauer bei Gefährtin Karis
Besonders tragisch: Auch Tigerin Karis leidet unter dem Verlust. Seit 2018 lebte sie mit Tebo im Heidelberger Zoo. Die Tierpfleger berichten, dass sie immer wieder das Gehege abläuft und nach ihm sucht. Gemeinsam großzogen die beiden fünf Jungtiere – ein außergewöhnliches Verhalten, denn normalerweise kümmern sich Tiger-Väter kaum um den Nachwuchs.
Von Rheine nach Heidelberg
Geboren wurde Tebo 2009 im Naturzoo Rheine (NRW). 2015 kam er nach Heidelberg, wo er über zehn Jahre lebte. Mit Karis bildete er ein harmonisches Zuchtpaar. Gemeinsam zogen sie dreimal Nachwuchs auf – insgesamt fünf Tigerbabys, die inzwischen in anderen europäischen Zoos leben und das Erhaltungszuchtprogramm für Sumatra-Tiger unterstützen.
Seltene Art in Gefahr
Der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers. Er kommt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor. Laut WWF leben in freier Wildbahn nur noch wenige Hundert Tiere – bedroht durch Abholzung des Regenwaldes und Wilderei. Zoos wie Heidelberg beteiligen sich deshalb an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen, um die Art langfristig zu sichern.
