Erst Anfang Juni trug Niara ihre Jungen aus der Wurfbox, in der sie die ersten Lebenswochen verbrachten, in einen Außenschuppen der Anlage. Von dort aus wagen die Kleinen nun zaghaft ihre ersten Schritte in die Welt.
Gezielte Zucht mit Erfolg
Die Wilhelma kann damit bereits zum zweiten Mal eine erfolgreiche Geparden-Nachzucht feiern. Schon 2022 wurden fünf Jungtiere geboren. Das Geheimnis? Eine besonders artgerechte Haltungsstrategie.
Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt: „Geparden-Weibchen sind Einzelgängerinnen, Männchen leben meist mit ihren Brüdern in kleinen Gruppen. Hält man beide Geschlechter zu lange zusammen, bleibt der Nachwuchs oft aus.“ Deshalb gibt es zwei getrennte Anlagen – eine für Niara, eine für die Brüder Zawadi und Haraka. Beim letzten Besuch von Zawadi kam es zur Paarung – mit Erfolg.

Artenschutz mit Perspektive
Geparden gehören zu den gefährdeten Arten. In freier Wildbahn leben nur noch wenige Tausend Tiere, vor allem im südlichen Afrika. Die asiatische Unterart gilt fast als ausgestorben.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont: „Unsere Nachzucht ist Teil eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Zudem unterstützen wir ein Projekt in Namibia, das Herdenschutzhunde für Viehhirten ausbildet. So können Konflikte mit Geparden vor Ort reduziert werden.“
Die Geburt in Stuttgart ist also nicht nur eine Attraktion für Besucher – sondern auch ein wichtiger Beitrag zum globalen Schutz der schnellsten Katze der Welt.
