Nach einer der wildesten Feiern verschwindet Gina spurlos. Niemand weiß, was mit ihr geschehen ist. Ein ausgebranntes Auto gibt Rätsel auf, doch die Polizei findet keine heiße Spur. Die Partyreihe wird abrupt beendet, die Freunde trennen sich, und das Geheimnis bleibt ungelöst.
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30 Jahre später wird Alexander Schmitz, der einstige Szenefotograf, brutal ermordet in seiner Wohnung gefunden. Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk übernehmen den Fall – und stoßen auf eine Spur, die sie in die Vergangenheit führt.
Mord, Lügen und alte Sünden – die Clique gerät ins Visier
Um das Rätsel zu lösen, holen Ballauf und Schenk Christian, Meike und René aufs Präsidium. Jeder von ihnen hat eine andere Version der damaligen Nacht – und jeder scheint etwas zu verbergen.
- René ist heute ein erfolgreicher Unternehmer, distanziert sich von seiner Vergangenheit. Doch eine Haarsträhne von Gina wird in seinen Sachen gefunden.
- Christian, einst der Draufgänger der Gruppe, wirkt auffällig nervös. Er war Ginas letzter Begleiter an jenem Abend – warum lügt er über ihre letzten gemeinsamen Stunden?
- Meike gibt sich unschuldig, doch sie wusste mehr, als sie zugibt. Hat sie Gina damals geholfen, zu verschwinden? Oder verschweigt sie etwas anderes?
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Als ein weiteres Mitglied der Clique unter mysteriösen Umständen stirbt, wird klar: Jemand will verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Schmitz‘ geheime Fotos – der Schlüssel zum Mord?
Eine überraschende Wendung bringt neue Erkenntnisse: Alex Schmitz hatte eine Sammlung brisanter Fotografien. Nicht nur harmlose Partybilder, sondern Aufnahmen, die ein dunkles Geheimnis aus jener Nacht dokumentieren.
War Gina gar nicht das Opfer? Oder wollte sie aussteigen und wurde daran gehindert? Und wieso taucht ausgerechnet jetzt eine Spur von ihr auf?
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Die Ermittler durchforsten das alte Material – und langsam setzt sich das Puzzle zusammen. Doch jemand scheint mit allen Mitteln verhindern zu wollen, dass das Geheimnis gelüftet wird.
Top-Besetzung – doch die Story bleibt hinter den Erwartungen zurück
Mit Andreas Pietschmann, Karoline Eichhorn und Thomas Loibl bietet der „Tatort“ hochkarätige Schauspielkunst. Vanessa Loibl überzeugt als Tochter von Gina, die endlich wissen will, was mit ihrer Mutter geschehen ist.
Die Rückblenden in die 90er sind atmosphärisch inszeniert: Neonlichter, pulsierende Beats, hemmungslose Partys. Doch das größte Problem des Films bleibt die Erzählweise:
- Zu viele Zeitsprünge machen es schwer, den Überblick zu behalten.
- Die Spannung baut sich nur langsam auf – und fällt dann immer wieder ab.
- Die Auflösung kommt spät und hinterlässt mehr Fragen als Antworten.
Dazu fehlt die typische Kölner „Tatort“-Dynamik: Ballauf und Schenk wirken diesmal ernster als sonst, ihre üblichen humorvollen Schlagabtäusche fehlen fast völlig.
Lohnt sich „Tatort: Colonius“?
Die Grundidee ist spannend, die Atmosphäre gelungen – doch die Umsetzung schwächelt. Statt packendem Krimi gibt es ein verwirrendes Puzzle aus Zeitsprüngen und offenen Fragen.
- Für Fans der 90er-Szene ein nostalgisches Erlebnis.
- Für Krimi-Liebhaber ein frustrierendes Verwirrspiel.
Fazit: Große Erwartungen – aber wenig Spannung.