Ob historische Objekte, vorislamische und islamische Kunstwerke oder alltägliche Gegenstände – die Ausstellung bietet einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart. Hier wird Geschichte lebendig und greifbar, und Besucher können sich auf eine spannende Reise durch Zeit und Raum begeben.
Historische Verbindungen und neue Perspektiven
Die Ausstellung beginnt mit den jahrtausendealten transkontinentalen Beziehungen zum heutigen Afghanistan. Sie bietet einen Einblick in die Anfänge der deutsch-afghanischen Geschichte vor über 100 Jahren. Historische Sammlungen des Museums, darunter Darstellungen des Buddha und Marmorpaneele aus der Zeit der Ghaznawiden (11./12. Jahrhundert), werden in Verbindung mit neuen Forschungen und Informationen zur Provenienz gezeigt.
Die Stuttgarter Badakhshan-Expedition und ihre Bedeutung
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Stuttgarter Badakhshan-Expedition 1962/63, die größte und längste Forschungsreise des Linden-Museums. Diese Expedition wird durch Forschung und Beteiligung vieler Akteure aus Stuttgart und Afghanistan neu erzählt. Die Ausstellung berichtet auch von Reisen nach Afghanistan und deutschen Familien in Kabul in den 1970er Jahren. Ein weiterer Bereich widmet sich den vielfältigen Bedeutungen von Alltagsgegenständen wie Textilien, Schmuck, Möbeln und Geschirr, die Geschichten von Reisen, Migration, Krieg und Flucht erzählen und politische Fragen aufwerfen.
Kunst und Kultur im Dialog
Ausgewählte Werke von Abdul Ghafur Brechna (1907–1974), einem der bedeutendsten Künstler Afghanistans, begleiten die dargestellten Themen. Brechnas vielseitiges Schaffen als Maler, Komponist, Dichter und Regisseur beeinflusste die Entwicklung und Erneuerung der Kunst und Kultur Afghanistans im 20. Jahrhundert.
Begegnungen und Mitwirkung
Zwei besondere Räume – die „Bibliothek“ und die „Teestube“ – laden zum Verweilen, Nachdenken und Mitwirken ein. Bücher, Geschichten, Spiele und Musik bieten vielfältige Möglichkeiten, sich mit den Themen der Ausstellung auseinanderzusetzen. Ein umfangreiches Begleitprogramm und ein facettenreiches Magazin begleiten die Ausstellung und bieten zusätzliche Informationen und Anregungen.
Besucher können sich auf eine spannende und lehrreiche Zeitreise begeben und neue Perspektiven auf die Verbindungen zwischen Stuttgart und Afghanistan entdecken. Das solidarische Preismodell des Museums ermöglicht es, dass möglichst viele Menschen Zugang zu dieser besonderen Ausstellung haben.