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Neue Trends und Entwicklungen im Streaming-Markt

Streaming-Studie: Amazon Prime auf der Überholspur – AppleTV+ droht Massenkündigung

Streaming-Studie: Amazon Prime auf der Überholspur – AppleTV+ droht Massenkündigung
Bild: Simon-Kucher-

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Amazon Prime hat die Nase vorn im Rennen der Streaming-Anbieter und ist laut der neuen Simon-Kucher-Studie erstmals beliebter als Netflix. Während Amazon durch attraktive Preismodelle punktet, bleibt Netflix mit einer großen Auswahl an angesagten Inhalten relevant. Allerdings kämpfen alle Anbieter mit schlechteren Preis-Leistungs-Bewertungen, und bei AppleTV+ droht sogar eine Kündigungswelle.

Die neuen Trends und Entwicklungen zeigen, wie sich der Streaming-Markt in Deutschland verändert – mit deutlichen Gewinnern und Verlierern. Wer sich aktuell für einen Streaming-Anbieter entscheiden möchte, sollte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Angebote genau abwägen.

Amazon Prime überholt Netflix als Lieblings-Abo

Streaming-Nutzer setzen zunehmend auf Amazon Prime, besonders wenn nur ein Abonnement in Frage kommt. 43 Prozent der User entscheiden sich für Amazon Prime, während Netflix mit 29 Prozent dahinter liegt. Bei Nutzern mit mehreren Abonnements bleibt Netflix jedoch stark, insbesondere aufgrund der Vielfalt an Inhalten. Disney+ behauptet sich als drittes beliebtes Abo und gewinnt an Relevanz, vor allem bei Nutzern mit mehreren Abonnements. Der größte Vorteil von Amazon? Der „Beste Preis“ – ein Kriterium, das für die Mehrheit der User entscheidend bleibt. Amazon punktet zudem mit seinem Bundle-Angebot, das neben Prime Video auch kostenlosen Premium-Versand und Amazon Music beinhaltet, was den wahrgenommenen Wert für Nutzer erhöht.

Interessant ist auch, dass sich Amazon Prime besonders bei Familien großer Beliebtheit erfreut. Das breite Angebot, das nicht nur Serien und Filme, sondern auch Kindersendungen und Dokumentationen umfasst, trägt dazu bei, dass Prime Video in dieser Nutzergruppe die erste Wahl ist. Zudem ist der Komfort, den das Bündel aus Shopping, Streaming und Musik bietet, ein entscheidender Vorteil für viele.

Simon-Kucher Streaming-Studie 2024 - Streaming Ranking
Simon-Kucher Streaming-Studie 2024 – Streaming Ranking

Netflix punktet bei Inhaltevielfalt

Während Amazon beim Preis überzeugt, sichert sich Netflix den Titel für die beste Auswahl an Inhalten. Der Anbieter punktet zudem in den Kategorien „Angesagte Inhalte“, „Neue Inhalte“, „Nutzerfreundlichkeit“ und „Automatische Empfehlungen“. Besonders die große Anzahl an exklusiven Serien und Filmen macht Netflix für viele Nutzer weiterhin attraktiv. Netflix bleibt der Vorreiter in Sachen Innovation – das zeigt sich unter anderem an der gezielten Erweiterung seines Angebots mit interaktiven Inhalten und Gaming-Features, die die Nutzererfahrung erweitern sollen.

Disney+ kann sich bei exklusiven Inhalten hervorheben, insbesondere durch seine großen Franchise-Marken wie Marvel, Star Wars und Pixar, die Fans weltweit begeistern. AppleTV+ punktet durch herausragende Videoqualität, Plattform-Vielfalt und eine besonders flexible Kündigungsoption. Doch trotz dieser Stärken bewerten die Nutzer das Preis-Leistungs-Verhältnis bei allen vier großen Streaming-Diensten schlechter als im Vorjahr. Viele Nutzer bemängeln die zunehmenden Preiserhöhungen, während die Qualität und Quantität der Inhalte nicht im gleichen Maße ansteigen. Gerade Disney+ verzeichnet hier starke Einbußen: Der Anteil der Bewertungen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis als gut bis sehr gut bewerten, sank von 68 Prozent auf 56 Prozent.

AppleTV+ steht vor einer Kündigungswelle

Besonders hart trifft es AppleTV+. Laut der Studie planen 41 Prozent der Abonnenten, ihr Abo kündigen zu wollen. Die hohen Abopreise und das vergleichsweise kleine Angebot an Inhalten tragen dazu bei, dass viele Nutzer den Service als nicht ausreichend attraktiv empfinden. Auch bei Netflix denken 25 Prozent der Nutzer über eine Kündigung nach. Amazon Prime und Disney+ sind weniger stark betroffen, doch der Trend deutet auf wachsende Unzufriedenheit der Nutzer hin. Hauptgründe sind Preiserhöhungen und das Gefühl, weniger Leistung für mehr Geld zu bekommen.

AppleTV+ hat sich zwar durch hochwertige Produktionen wie „Ted Lasso“ und „The Morning Show“ einen Namen gemacht, doch scheint das Angebot insgesamt zu schmal aufgestellt zu sein, um viele Nutzer langfristig zu binden. Die Gefahr, dass Nutzer den Service aufgrund von Preissteigerungen verlassen, ist besonders hoch, da AppleTV+ weniger Inhalte als die Konkurrenz bietet und keine großen Franchise-Marken wie Disney oder Netflix vorweisen kann.

Live-Inhalte auf dem Vormarsch

Ein Bereich, in dem die Streaming-Anbieter punkten können, sind Live-Inhalte. Diese werden zunehmend beliebter und machen bereits 17 Prozent der gesamten Streaming-Zeit aus. Ob Live-Sport, Konzerte oder Events – immer mehr Nutzer interessieren sich für das Angebot. Amazon Prime beispielsweise hat mit der Übertragung von Fußballspielen und exklusiven Live-Konzerten neue Akzente gesetzt, was viele Nutzer begeistert. Auch Netflix und Disney+ prüfen, ob Live-Formate eine sinnvolle Ergänzung für ihr Portfolio darstellen könnten.

Doch Vorsicht: Nicht jeder ist ein Fan von Live-Formaten im Abo, weshalb eine vorsichtige Integration ratsam bleibt, um die bestehende Kundschaft nicht zu verschrecken. „Fußball, Konzerte & Co – Live-Streaming ist längst in unserem Alltag angekommen“, betont Sophia Felgner, Director bei Simon-Kucher. „Pauschal integrieren und monetarisieren sollten Anbieter aber nicht. Denn: Rund jeder Vierte ist kein Fan von Live-Inhalten im Streaming-Abo.“ Für die Anbieter bedeutet das, dass sie genau abwägen müssen, welche Live-Formate sinnvoll integriert werden können, ohne bestehende Abonnenten zu verprellen.

Die Simon-Kucher-Studie zeigt klar, dass der Streaming-Markt in Bewegung ist. Amazon Prime zieht an der Konkurrenz vorbei, während AppleTV+ sich einer ungewissen Zukunft gegenübersieht. Preismodell, Inhalte und Kundenzufriedenheit sind die Schlüsselfaktoren für Erfolg – oder fürs Scheitern. Anbieter, die sich erfolgreich von der Konkurrenz abheben und ihre Inhalte sowie Preismodelle flexibel an die Wünsche der Nutzer anpassen, haben die besten Chancen, in diesem dynamischen Markt langfristig zu bestehen.

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