Viele Halterungen nicht sturmsicher

Stiftung Warentest warnt: Balkonkraftwerke im Härtetest – Viele Anlagen nicht sicher!

Die Energiewende für den eigenen Balkon boomt: Über 875.000 Mini-Solaranlagen, sogenannte Balkonkraftwerke, sind laut Bundesnetzagentur bereits in Deutschland installiert – mehr als eine halbe Million davon allein seit Anfang 2024!
Stiftung Warentest warnt: Balkonkraftwerke im Härtetest – Viele Anlagen nicht sicher!
Stiftung Warentest warnt: Balkonkraftwerke im Härtetest – Viele Anlagen nicht sicher!
Power-Platten. Die getesteten Balkon-Solar­anlagen bestehen aus je zwei Solarpanels und sind etwa vier Quadrat­meter groß.
Foto: © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

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Doch die Freude über selbst erzeugten Strom könnte für viele Besitzer getrübt werden. Ein aktueller Test der renommierten Stiftung Warentest (erscheint in der Juni-Ausgabe 6/2025) deckt erhebliche Sicherheitsmängel auf. Von acht untersuchten Balkonkraftwerken mit 800 Watt Leistung erhielten nur zwei das Gesamturteil „gut“, während gleich fünf Anlagen als „mangelhaft“ durchfielen.

Größtes Problem: Instabile Halterungen

Der Hauptkritikpunkt der Warentester sind die mitgelieferten Halterungen. Diese erwiesen sich bei den mangelhaften Modellen als erschreckend instabil. Im Belastungstest, der starke Windböen und Sturmbedingungen simulierte, gaben etliche Halterungen nach: Sie verbogen sich oder brachen sogar. Besonders alarmierend: In einem Fall durchbohrten gebrochene Halterungsteile das Solarmodul selbst – ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Sicherheit. Die gute Nachricht an dieser Stelle: Die Wechselrichter, die den Solarstrom ins Hausnetz einspeisen, stellten im Gegensatz zu früheren Tests diesmal kein größeres Problem dar.

Trotz Mängeln: Stromproduktion funktioniert, Amortisation möglich

Auch wenn die Stabilität Sorgen bereitet, eines können alle getesteten Anlagen: Strom produzieren. Bei günstigen Bedingungen erreichen sie einen guten Wirkungsgrad und könnten sich somit nach einigen Jahren finanziell rechnen. Testleiter Michael Morys von der Stiftung Warentest erläutert: „Optimal platziert, nach Süden ausgerichtet und leicht angewinkelt, könnten die geprüften Balkonkraftwerke unseren Berechnungen zufolge bis zu etwa einer Megawattstunde Solarstrom pro Jahr ernten. Auf unserem Beispieldach waren es jährlich zwischen 860 und 1 020 Kilowattstunden, am Balkon hängend 600 bis 720 Kilowattstunden. Die private Energiewende ist im vollen Gange und die Bedingungen für den Kauf eines Balkonkraftwerks waren vermutlich nie günstiger als jetzt.“

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Was Käufer jetzt beachten sollten

Der Test zeigt deutlich: Nicht jedes Balkonkraftwerk hält, was es verspricht, insbesondere bei der wichtigen Frage der Montagesicherheit. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine solche Mini-Solaranlage anzuschaffen, sollte sich daher vorab gründlich informieren und nicht nur auf den Preis achten.

Die vollständigen und detaillierten Testergebnisse der acht Balkonkraftwerke, inklusive wichtiger Hinweise zur korrekten Anmeldung und zur sicheren Montage, finden Interessierte in der Juni-Ausgabe der Stiftung Warentest  sowie online unter www.test.de/balkonkraftwerke.

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