Warum die Perseiden so beliebt sind
Die Perseiden gelten als einer der zuverlässigsten Meteorschauer des Jahres. Sie erscheinen in einer Jahreszeit, in der es oft klar und mild ist – im Gegensatz zu den Geminiden im Dezember, die zwar ähnlich viele Meteore bringen, aber in kalten und oft wolkigen Winternächten stattfinden.
Ursprung der Leuchtspuren ist der Komet 109P/Swift-Tuttle, der alle 133 Jahre durch das innere Sonnensystem zieht. Die Erde kreuzt jährlich seine Staubspur, und die Partikel verglühen beim Eintritt in die Atmosphäre in atemberaubenden Lichtstreifen.
Mondlicht – der sanfte Spielverderber
2025 ist der Mond in der Maximumnacht zu 83–84 Prozent beleuchtet – hell genug, um viele der schwachen Meteore auszublenden.
- Sonnenuntergang in Stuttgart: ca. 20:45 Uhr
- Mondaufgang: ca. 21:45 Uhr
Tipp: Die beste Sicht gibt es in der knappen Stunde zwischen Sonnenuntergang und Mondaufgang. Danach lohnt es sich, den Mond im Rücken zu halten, um nicht geblendet zu werden.
Was sind „Earth Grazers“?
Ein besonderes Highlight der Perseiden sind die „Earth Grazers“ – Meteore, die extrem flach in die Erdatmosphäre eintreten. Statt kurz aufzuleuchten, ziehen sie mehrere Sekunden lang eine leuchtende Spur über den Himmel, oft von Horizont zu Horizont. Diese Bahnen wirken heller als gewöhnliche Sternschnuppen und erinnern an glühende Funken oder Feuerwerkskörper.
Die besten Chancen, „Earth Grazers“ zu sehen, gibt es in den ersten Stunden nach Sonnenuntergang, wenn der Radiant – das Sternbild Perseus – noch tief am Horizont steht.
Weitere Hürden: Rauch und Wolken
Zusätzlich zum Mondlicht kann Rauch von Waldbränden oder dünne, hohe Wolken die Sicht einschränken. Sie wirken wie ein Filter, der schwaches Licht schluckt. Dennoch: Die Perseiden sind bekannt für ihre hellen Meteore und Feuerbälle, die sich selbst durch leichten Dunst hindurch durchsetzen.
Zeitplan für Baden-Württemberg
- Aktiv: 17. Juli – 24. August
- Maximum: Nacht 12./13. August, Höhepunkt gegen 3 Uhr
- Beste Sicht: 12. August zwischen 20:45 und 21:45 Uhr (vor Mondaufgang) sowie nach Mitternacht mit Mond im Rücken
- Vor- & Nachnächte: bis zu 50 Meteore pro Stunde möglich
Die besten Beobachtungsorte
Wer dem Stadtlicht entkommt, sieht deutlich mehr. In Baden-Württemberg sind besonders geeignet:
- Sternenpark Schwäbische Alb – Dunkelzonen um Münsingen, Römerstein, Biosphärengebiet
- Schwarzwald-Hochlagen – Schliffkopf, Belchen, Hornisgrinde und Feldberg
- Bodenseehinterland – Deggenhausertal, Illmensee, Linzgau
- Ostalbkreis – Kaltes Feld, Hohe Brach
Kostenlose Apps wie SkyView Lite oder Stellarium Mobile helfen bei der Orientierung am Nachthimmel und beim Auffinden des Sternbilds Perseus.
Tipps für eine gelungene Beobachtung
- Warme Kleidung & Decke mitnehmen – Nächte können kühl werden
- Flach hinlegen und den Blick über den ganzen Himmel schweifen lassen
- Mindestens 20 Minuten Dunkeladaption für die Augen einplanen
- Mond im Rücken halten
- Geduldig bleiben – die schönsten Meteore kommen oft überraschend
Fazit: Trotz hellem Mond und möglichen Sichtstörungen lohnt sich der Blick zum Himmel. Die Perseiden 2025 versprechen in Baden-Württemberg leuchtende Bahnen, spektakuläre Feuerbälle und mit Glück sogar magische „Earth Grazers“ – ein Schauspiel, das den Sommer unvergesslich macht.