Mord im Forst: Ein Dorf und ein dunkles Erbe
Eine junge Tierschutzaktivistin wird brutal im Wald bei Rostock erschossen – die Idylle trügt. Die Spuren führen König und Böwe zu Eva Greuner (Jördis Triebel) und ihrem 22-jährigen Sohn Milan (Eloi Christ). Mutter und Sohn leben isoliert, gezeichnet von einem grausamen Schicksal: Milan ist das Kind einer Vergewaltigung, sein Erzeuger ein verurteilter Serienmörder. Seit seiner Geburt kämpft Eva mit der Angst, ihr Sohn könne das „böse Blut“ seines Vaters geerbt haben. Die Dorfgemeinschaft und die lokale Jägerschaft haben ihr Urteil längst gefällt.

© NDR/Michael Ihle
Als der Mord geschieht, scheint Milans Schicksal besiegelt. Selbst seine Mutter verzweifelt: „Meine eigene Mutter hält mich für ein Monster. Wegen der Verbrecher-Gene meines Vaters. Ich bin der Creep, der rausgekommen ist, als meine Mutter von einem Serienkiller vergewaltigt wurde,“ vertraut Milan einer Figur im Film an – Worte, die die zentrale, quälende Frage des Films widerspiegeln: Gibt es eine Vererbung des Bösen?

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Kommissarin am Abgrund: Böwes Schattenwelt
Parallel zu den nervenaufreibenden Ermittlungen wird Kommissarin Melly Böwe von ihrer eigenen, bisher sorgsam verborgenen Vergangenheit eingeholt. Ihre Tochter Rose (Emilie Neumeister) taucht auf, fest entschlossen, die Wahrheit über ihren leiblichen Vater zu erfahren. Ein Schlag für Böwe, die nun nicht nur einen Mörder jagen, sondern sich auch ihren tiefsten Ängsten und einem lang gehüteten Geheimnis stellen muss. Die sonst so taffe Ermittlerin gerät ins Wanken – und Kollegin König spürt, dass mehr hinter der Fassade steckt.

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Ein Krimi, der nachhallt: Unsere Einschätzung zu „Böse geboren“
Schon im Vorfeld zeichnet sich ab: „Böse geboren“ ist kein gewöhnlicher Sonntagskrimi. Vielmehr erwartet uns ein psychologisch dichtes Drama, das seine Figuren und deren Abgründe mit bemerkenswerter Tiefe ausleuchtet. Die bedrückende Atmosphäre, getragen von einer exzellenten Kameraarbeit und der unserer Einschätzung nach eindringlichen Darstellung von Jördis Triebel als verzweifelte Mutter und Eloi Christ als gejagter Sohn, verspricht von der ersten Minute an zu fesseln. Der Rostocker „Polizeiruf“ stellt mit dieser Folge eindrücklich seine Stärke unter Beweis, komplexe Kriminalfälle mit tiefgründigen persönlichen Erzählsträngen zu verweben, ohne dabei an Spannung einzubüßen. Es ist die konsequente Weiterentwicklung einer Reihe, die sich traut, unbequeme Fragen zu stellen und damit weit über einen reinen Unterhaltungskrimi hinausgeht.

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Verpassen Sie nicht diesen außergewöhnlichen „Polizeiruf 110: Böse geboren“ am Sonntag, 25. Mai 2025, um 20:15 Uhr im Ersten. Wer die Ausstrahlung verpasst, findet die Folge anschließend für sechs Monate in der ARD Mediathek.
Im Fadenkreuz: Die Details zum Fall „Böse geboren“ als Liste
- Sendetermin: Sonntag, 25. Mai 2025, 20:15 Uhr, Das Erste
- Episode: „Polizeiruf 110: Böse geboren“
- Schauplatz: Rostock und ein abgelegenes Waldstück
- Ermittlerinnen: HKK’in Katrin König (Anneke Kim Sarnau), HKK’in Melly Böwe (Lina Beckmann)
- Weitere Hauptrollen: Eva Greuner (Jördis Triebel), Milan Greuner (Eloi Christ)
- Regie: Alexander Dierbach
Besetzung und Stab:
- Rolle: Katrin König – Darstellerin: Anneke Kim Sarnau
- Rolle: Melly Böwe – Darstellerin: Lina Beckmann
- Rolle: Anton Pöschel – Darsteller: Andreas Guenther
- Rolle: Volker Thiesler – Darsteller: Josef Heynert
- Rolle: Henning Röder – Darsteller: Uwe Preuß
- Rolle: Rose Böwe – Darstellerin: Emilie Neumeister
- Rolle: Eva Greuner – Darstellerin: Jördis Triebel
- Rolle: Milan Greuner – Darsteller: Eloi Christ
- Rolle: Julia Cobalt – Darstellerin: Annika Kuhl
- Rolle: Tobias Cobalt – Darsteller: Nicki von Tempelhoff
- Rolle: Paul Cobalt – Darsteller: Jonathan Lade
- Rolle: Hannes Seyffart – Darsteller: Thilo Prothmann
- Musik: Fabian Römer
- Musik: Steffen Kaltschmid
- Kamera: Ian Blumers
- Buch: Catharina Junk
- Buch: Elke Schuch
- Regie: Alexander Dierbach