Das Abenteuer beginnt wohl Anfang März, wenn das Team des Schiffsbergevereins die „Säntis“ mithilfe von zwölf riesigen Hebesäcken aus 210 Metern Tiefe an die Wasseroberfläche heben will.
Eine Versenkung aus Kostengründen
Die Geschichte der „Säntis“ ist ein Spiegelbild vergangener Zeiten. Im Jahr 1933 war das Schiff nicht mehr fahrtüchtig und wurde kurzerhand im Bodensee versenkt, um die hohen Kosten für eine Verschrottung zu vermeiden. Damals war die Entscheidung klar: Das 48 Meter lange Schiff sollte auf dem Grund des Sees verbleiben. Doch die Zeit und die Technologie haben sich weiterentwickelt, und nun ist die Zeit gekommen, die „Säntis“ wieder ans Tageslicht zu holen.
Der Plan B mit Hebesäcken
Ursprünglich sollte ein eigens für das Projekt entwickelter Tauchroboter ein Seil unter dem Rumpf der „Säntis“ durchführen und das Schiff über hydraulische Hebel anheben. Anschließend sollte es an der Motorfähre Euregia befestigt und in Ufernähe transportiert werden. Dieser Plan erwies sich jedoch als kostspielig und die Finanzierung war schwierig. Glücklicherweise kamen im Sommer vergangenen Jahres gut 260.000 Franken durch eine Spendenaktion zusammen, die die Bergung mithilfe der Hebesäcke ermöglicht.
Eine Rettung vor den Quagga-Muscheln
Die Zeit drängt für die Bergung der „Säntis“, nicht nur wegen der begrenzten kostenlosen Nutzung der Werft in Romanshorn ab März. Ein weiterer Grund ist die Gefahr, die von den invasiven Quagga-Muscheln ausgeht. Diese Muschelart breitet sich seit einigen Jahren im Bodensee aus und bedroht die Schiffswracks in der Tiefe. Bereits einige Wracks in geringerer Wassertiefe sind von den Muscheln überzogen worden. Daher ist es dringend erforderlich, die „Säntis“ so schnell wie möglich zu bergen, bevor sie von den Muscheln bedeckt wird.
Die Herausforderungen der Bergung
Die Bergung der „Säntis“ ist nicht nur ein technisches Unterfangen, sondern auch ein logistisches Abenteuer. Das Team muss sorgfältig planen und eine Bergeplattform einsetzen, um das Schiff in etwa zwölf Metern Tiefe näher ans Ufer zu bringen. Erst Anfang April wird die „Säntis“ vollständig an die Oberfläche gehoben.
Eine zweite Chance für die „Säntis“
Nach der Bergung hat die „Säntis“ eine zweite Chance verdient. Der Schiffsbergeverein hat bereits einen Liegeplatz für die nächsten zwei Jahre organisiert, und die Zukunft des beeindruckenden Schiffes ist noch offen. Vielleicht wird es in der Schweiz ausgestellt oder findet einen anderen Ort, an dem es bewundert werden kann.
Ein spannendes Projekt mit einer fesselnden Geschichte
Die Bergung der „Säntis“ ist ein fesselndes Projekt, das die Geschichte eines vergangenen Zeitalters wieder zum Leben erweckt. Es zeigt, wie engagierte Menschen mit einer Leidenschaft für die Rettung des kulturellen Erbes große Herausforderungen überwinden können. Wir können gespannt sein, wie dieses Abenteuer weitergeht und welche neuen Geschichten die „Säntis“ uns erzählen wird, wenn sie endlich aus ihrem 90-jährigen Schlaf erwacht. Im März begannen die Vorbereitungen der Bergung der Säntis.