Ermittlungen nach 39 Jahren

Schwendi: Durchsuchung im Tötungsdelikt von 1985

Fast vier Jahrzehnte nach einem Tötungsdelikt rollt die Polizei die Ermittlungen neu auf. Nach neuen Hinweisen und einer DNA-Spur wurde ein Wohnanwesen in Schwendi durchsucht. Die „Ermittlungsgruppe Oberberg“ in Göppingen arbeitet intensiv an der Aufklärung des Falls, der einst große öffentliche Aufmerksamkeit erregte.
Foto: Polizei BW

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Die Kriminalpolizei Ulm und die Staatsanwaltschaft Ulm haben dieser Tage ein Wohnanwesen in Schwendi durchsucht, das im Zusammenhang mit einem fast 40 Jahre zurückliegenden Tötungsdelikt steht. Das Polizeipräsidium Ulm bestätigte die Maßnahme, die bereits am Donnerstag, den 06. November 2025, stattfand. Rund zwanzig Ermittler der Kriminalpolizei Ulm, unterstützt von Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz, waren vor Ort. Ein Spezialfahrzeug und eine Sonde zur Feststellung von Hohlräumen kamen zum Einsatz, um das Anwesen gründlich zu untersuchen. Eine Vielzahl von Asservaten wurde dabei entdeckt und sichergestellt, die nun von Beamten der Kriminalpolizei Göppingen akribisch ausgewertet werden.

Ein Fall, der nie vergessen wurde

Die aktuellen Ermittlungen beziehen sich auf den Mord an einer 31-jährigen Frau in Deggingen im Februar 1985. Der Fall sorgte damals für großes öffentliches Interesse. Die Getötete war eine ledige und wohnsitzlose Küchenhilfe. Sie wurde am 10. März 1985 von Spaziergängerinnen im Gewann Winterhalde, neben einem Waldweg am Albtrauf bei Deggingen, nackt und an den Beinen mit einem Büstenhalter gefesselt aufgefunden. Eine Obduktion ergab, dass massive Gewalt gegen den Oberkörper und den Kopf des Opfers angewendet wurde, wobei das Verletzungsmuster dem eines Überrollens mit einem Kraftfahrzeug ähnelte.

DNA-Spur führt zu neuen Ermittlungsansätzen

Die unermüdliche Arbeit der „Ermittlungsgruppe Oberberg“ des Kriminalkommissariats Göppingen führte nun nach all den Jahren zu einem entscheidenden Durchbruch. Fortlaufende Auswertungen der umfangreichen Ermittlungsakten brachten neue Hinweise ans Licht, die den Fokus auf einen konkreten Tatverdächtigen lenkten. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei eine 1985 gesicherte DNA-Spur. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Tat in direktem Zusammenhang mit einem Sexualdelikt steht.

Der Tatverdächtige, gegen den sich die jüngste Maßnahme richtete, wurde nach der Durchsuchung noch am Donnerstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Ulm sind weiterhin im Gange, um die genauen Umstände des fast vier Jahrzehnte zurückliegenden Verbrechens vollständig aufzuklären. Die Hoffnung besteht, dass die gesicherten Asservate und die vorhandene DNA-Spur endlich Klarheit in diesen lang ungelösten Fall bringen können.

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