Schulweg

Schulbeginn: Immer mehr Elterntaxis – Gefährlicher Trend vor Deutschlands Schulen

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Foto: ADAC

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Immer mehr Grundschulkinder werden von ihren Eltern zur Schule gefahren. Laut einer aktuellen Umfrage der ADAC Stiftung wird jedes vierte Grundschulkind an mehr als der Hälfte aller Schultage mit dem Auto zur Schule gebracht. Die Gründe dafür sind oft praktischer Natur, doch gleichzeitig wächst die Kritik am zunehmenden Verkehrsaufkommen vor den Schulen. In diesem Artikel wird die Problematik von Elterntaxis, die Gefahren für die Sicherheit der Schulkinder und die möglichen Alternativen näher beleuchtet. Warum immer mehr Eltern auf das Auto setzen und welche Risiken damit einhergehen, erfährst du hier.

Elterntaxis – Praktische Lösung oder Sicherheitsrisiko?

Laut der Umfrage „Sicherer Schulweg“ der ADAC Stiftung ist die zunehmende Nutzung von Elterntaxis nicht auf mangelnde Schulwegsicherheit zurückzuführen. Stattdessen nennen Eltern vor allem praktische Gründe für das tägliche Bringen und Abholen ihrer Kinder: 39 Prozent der Eltern fahren ihre Kinder wegen wichtiger Anschlusstermine, 38 Prozent bei schlechtem Wetter, und 30 Prozent geben an, dass die Schule auf ihrem Arbeitsweg liegt. Sicherheit ist hingegen nur für 11 Prozent der Eltern der ausschlaggebende Grund, warum sie ihre Kinder regelmäßig zur Schule fahren.

Grafik, Jedes vierte Schulkind kommt mit ddem Elterntaxi zur Schule

Obwohl die meisten Eltern den Schulweg ihrer Kinder als sicher einstufen (durchschnittlich mit der Note 2,6), schafft das Verkehrschaos vor den Schulen neue Gefahren. Vor allem in der dunklen Jahreszeit, wenn der Anteil der Elterntaxis auf bis zu 28 Prozent steigt, wird die Situation kritisch. Zu viele Autos auf engem Raum führen zu stressigen und gefährlichen Verkehrssituationen, die die Sicherheit der Kinder zusätzlich gefährden.

Die Gefahren von Elterntaxis – Mehr Verkehr, mehr Risiko

Besonders alarmierend ist die wachsende Sorge der Eltern über die durch Elterntaxis verursachte Verkehrssituation. Laut der ADAC Stiftung empfinden 62 Prozent der befragten Eltern das Verkehrsaufkommen vor den Schulen als zu hoch. Die An- und Abfahrt der Elterntaxis führt nicht nur zu Staus, sondern auch zu gefährlichen Situationen für Fußgänger, Radfahrer und andere Kinder. 56 Prozent der Eltern geben an, dass durch die hohe Anzahl an Autos riskante Verkehrssituationen entstehen.

Ein Großteil der Eltern wünscht sich daher räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen, um die Sicherheit ihrer Kinder zu erhöhen und den Verkehr vor den Schulen besser zu organisieren. 55 Prozent der Eltern unterstützen diese Idee. Dennoch bleibt die Frage: Ist es wirklich nötig, Kinder täglich zur Schule zu fahren, oder gibt es bessere Alternativen?

Der Schulweg als Chance – Mehr Bewegung, mehr Sicherheit

Experten betonen immer wieder die Vorteile eines eigenständigen Schulwegs. Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung, hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Kinder als aktive Teilnehmer am Straßenverkehr lernen, Gefahren zu erkennen und richtig einzuschätzen. Der tägliche Weg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Tretroller ist ein wertvolles Training für die Verkehrssicherheit der Kinder. Zudem fördert der aktive Schulweg die Konzentration im Unterricht und die körperliche Fitness.

Gemeinsam zu Fuß zur Schule. Schafft Freunde und stärkt wichtige Kompetenzen.
Gemeinsam zu Fuß zur Schule. Schafft Freunde und stärkt wichtige Kompetenzen.
Foto: ADAC

Kinder, die gemeinsam mit ihren Freunden zur Schule gehen oder fahren, entwickeln nicht nur mehr Selbstständigkeit, sondern auch soziale Kompetenzen. Es ist eine wertvolle Gelegenheit, sich im Alltag sicher zu bewegen und auf den Straßenverkehr zu achten – etwas, das auf der Rückbank eines Autos nicht gelernt werden kann.

Ablenkung durch Smartphones – Ein wachsendes Risiko

Neben dem Problem des zunehmenden Verkehrs vor Schulen gibt es noch einen weiteren Faktor, der Eltern Sorgen bereitet: Smartphones. Laut der ADAC-Umfrage haben 62 Prozent der Kinder auf dem Schulweg ein Smartphone dabei, und bei 26 Prozent dieser Kinder ist es bereits zu gefährlichen Situationen durch Ablenkung gekommen. Besonders Grundschulkinder sind gefährdet, da sie häufig noch nicht in der Lage sind, potenzielle Gefahren im Straßenverkehr richtig einzuschätzen.

Das Smartphone kann auch ein gefährlicher Begleiter des Schulweges sein.
Das Smartphone kann auch ein gefährlicher Begleiter des Schulweges sein.
Foto: ADAC

Die Ablenkung durch Smartphones wird von Eltern zunehmend als Risiko wahrgenommen. Viele von ihnen haben Angst, dass ihre Kinder nicht ausreichend auf den Verkehr achten, wenn sie während des Schulwegs ihr Smartphone nutzen. Dies birgt zusätzliche Gefahren und kann zu kritischen Situationen führen, die nicht nur die Kinder selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

Fazit: Mehr Eigenständigkeit für Kinder, weniger Elterntaxis

Die Umfrage der ADAC Stiftung zeigt: Elterntaxis sind zwar eine bequeme Lösung für viele Eltern, doch sie schaffen auch neue Risiken im Straßenverkehr. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, sich sicher und selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller. Der Schulweg ist nicht nur eine tägliche Routine, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für Kinder, ihre Fähigkeiten im Straßenverkehr zu trainieren.

Die ADAC Stiftung setzt sich mit ihrer Kampagne „Sicher zu Fuß zur Schule“ dafür ein, das Bewusstsein für einen sicheren und eigenständigen Schulweg zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit der Kinder, sondern auch darum, das Verantwortungsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmer zu fördern. Eltern sollten ermutigt werden, ihre Kinder auf dem Schulweg zu unterstützen, ohne dabei die Selbstständigkeit der Kinder zu vernachlässigen.

Die ADAC Stiftung stellt auf ihrer Website verkehrshelden.com umfangreiche Informationen zur Verfügung, um Eltern und Kinder für das Thema zu sensibilisieren und Lösungsansätze zu bieten. Zusätzlich gibt es ein attraktives Gewinnspiel, bei dem unter anderem ein Wochenende im Ravensburger Spieleland verlost wird – ein weiterer Anreiz, sich mit dem Thema „Sicherer Schulweg“ auseinanderzusetzen.

Die Botschaft ist klar: Weniger Elterntaxis, mehr Selbstständigkeit – das ist der Schlüssel für eine sichere und gesunde Schulwegroutine für die Kinder von heute und morgen.

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