Polizei setzt auf Kontrollen und Gespräche
Die Polizei setzt in diesem Jahr auf eine Kombination aus konsequenter Verkehrsüberwachung und direkter Ansprache. „Seit 1. April 2025 ist das neue Saisonkennzeichen wieder gültig und damit kommt auch die Motorradsaison ins Rollen“, sagte Innenminister Thomas Strobl zum Start. Gerade in den ersten frühlingshaften Tagen sei es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer wieder sensibler auf Zweiräder achten, so Strobl.
Besonders im Fokus: Beliebte Motorradstrecken, riskantes Verhalten wie zu schnelles Fahren, technische Veränderungen und Lärmbelastungen für Anwohner.
Unfallzahlen 2024 belegen hohes Risiko
Die Verkehrsunfallbilanz 2024 zeigt deutlich, warum die Polizei aktiv wird:
- 4.692 Motorradunfälle wurden im vergangenen Jahr registriert (2023: 4.644)
- 3.961 Verletzte, davon 64 tödlich verunglückte Bikerinnen und Biker (2023: 73)
- Jeder fünfte Verkehrstote in Baden-Württemberg war mit dem Motorrad unterwegs
- In 55 % der tödlichen Unfälle waren die Biker selbst die Verursacher
Hauptursachen waren überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (52,6 %) und Fehler beim Überholen (13,2 %).
Innenminister ruft zu Verantwortung auf
„Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer haben ihre eigene Sicherheit auch selbst in der Hand“, betonte Strobl. Nach der Winterpause gelte es, sich selbst und das Motorrad technisch und körperlich wieder fit zu machen. „Die Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen. Schließlich soll jeder nach einer schönen Ausfahrt wieder gesund nach Hause kommen.“
Landesweiter Aktionsmonat im Mai geplant
Im Mai soll ein landesweiter Aktionsmonat zur Motorradsicherheit folgen. Dabei plant die Polizei flächendeckende Schwerpunktkontrollen sowie zahlreiche Präventionsaktionen, bei denen Polizisten mit Bikerinnen und Bikern gezielt ins Gespräch kommen wollen.
Zudem kündigte Innenminister Strobl verstärkte Kontrollen bei Verdacht auf technische Manipulationen an. Auch Lärmschutz spiele eine zentrale Rolle: „Man muss nicht laut sein, um Spaß zu haben“, so Strobl.