Gefrorene Blaubeeren sorgen für Schlagzeilen: In den Niederlanden wurden nach dem Verzehr von Tiefkühl-Blaubeeren des Supermarkts Albert Heijn bereits zwölf Hepatitis-A-Fälle bestätigt – zwei Menschen mussten ins Krankenhaus! Doch Experten vermuten, dass die Dunkelziffer viel höher sein könnte. Hunderte Betroffene sind möglich, warnt die niederländische Gesundheitsbehörde RIVM.
Rückruf: Diese Blaubeeren sind betroffen
Albert Heijn hat sofort reagiert und alle betroffenen Kilobeutel Blaubeeren der Eigenmarke mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis 14. April 2026 aus den Regalen genommen. Der Supermarkt ruft Kunden dazu auf, die Produkte nicht zu essen! Stattdessen können diese zurückgebracht werden – der Kaufpreis wird erstattet.
Wichtig: Andere Beeren-Produkte wie gemischte Fruchtmischungen oder Blaubeeren in Kartonverpackungen sind laut Albert Heijn sicher. Sie stammen von anderen Herstellern und sind nicht betroffen.
Ursache: Hygieneproblem im Herstellungsprozess
Die kontaminierten Blaubeeren stammen aus Polen. Laut ersten Erkenntnissen könnte ein Hygieneproblem während der Produktion die Ursache sein. Eine mögliche Erklärung: Ein Mitarbeiter hat sich nach dem Toilettengang nicht gründlich die Hände gewaschen! Dadurch sei das Virus in den Verpackungsprozess gelangt.
„Es ist unwahrscheinlich, dass verunreinigtes Bewässerungswasser die Ursache ist, sonst wäre der Ausbruch noch größer“, so ein Sprecher des RIVM.
Was ist Hepatitis A?
Hepatitis A ist eine Infektionskrankheit, die durch Schmierinfektionen übertragen wird – meist über Lebensmittel oder unsaubere Hände. Die Symptome reichen von Müdigkeit und Fieber bis zu einer gefährlichen Leberentzündung. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Experten warnen vor Dunkelziffer
Die niederländische Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass es deutlich mehr Erkrankte geben könnte. Viele Infizierte haben nur leichte Symptome und suchen keine ärztliche Hilfe. Wer jedoch Beschwerden wie Gelbsucht oder Magen-Darm-Probleme hat, sollte sofort einen Arzt aufsuchen.
Auch wenn solche Ausbrüche laut RIVM nur etwa einmal pro Jahr auftreten, ist Vorsicht geboten: Tiefkühlbeeren sollten vor dem Verzehr immer ausreichend erhitzt werden, um Viren und Bakterien abzutöten.
Die Ermittlungen zum genauen Ausmaß des Ausbruchs laufen weiter.