Die Bergung des „Säntis“-Wracks ist ein Unterfangen mit immensen technischen, planerischen und finanziellen Herausforderungen. Das Schiff wurde durch den Druck des Wassers und die Dunkelheit stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Bergung muss daher mit größter Sorgfalt und Präzision durchgeführt werden, um das Wrack nicht zu beschädigen.
Die „Säntis“: Ein tragisches Ende und ein neuer Anfang
1933, nach 41 Jahren im Dienst, wurde die „Säntis“ ausgemustert. Eine Verschrottung des 50 Meter langen Dampfschiffs erwies sich als zu kostspielig. So fand die „Säntis“ ein tragisches Ende: Sie wurde im Bodensee versenkt, wo sie 90 Jahre lang auf dem Grund ruhte.
Präsident des „Schiffsbergeverein Romanshorn“ Silvan Paganini und sein Verein haben es sich zur Aufgabe gemacht, die „Säntis“ zu bergen. Dieses Jahrhundertprojekt erfordert immense technische, planerische und finanzielle Anstrengungen. Mit modernster Technologie und akribischer Planung soll das Schiff gehoben und für die Nachwelt gerettet werden. Der Startschuss fällt: Die Bergung wird in den nächsten Tagen eingeleitet.
So soll die Bergung ablaufen
- März: Vorbereitung der Bergeplattform und Durchspülen der Leinen unter dem Wrack.
- 18. bis 31. März: Tägliche Arbeiten am Projekt, einschließlich Tauchgänge, um den Zustand des Wracks zu beurteilen und die notwendigen Vorbereitungen für die Bergung zu treffen.
- Ab 25. März: Anheben des Schiffs auf 12 Meter Tiefe. Dies ist ein kritischer Schritt, da das Wrack an dieser Stelle erstmals an die Oberfläche gelangen wird.
- 13. und 14. April: Anbringen von Hebesäcken am Kiel durch Taucher. Die Hebesäcke werden mit Luft gefüllt, um das Schiff anzuheben.
- 17. April: Finale Bergung an die Oberfläche (Ausweichtermin: 18. April). Dies ist der spektakulärste Moment der Bergung, wenn das Schiff nach 90 Jahren wieder das Tageslicht erblickt.
Zuschauermöglichkeiten
Das Spektakel kann vom Zuschauerschiff MS St.Gallen aus verfolgt werden. Tickets für die Zuschauerfahrt sind online und an den Vorverkaufsstellen der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt erhältlich. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Zeitplan durch technische, wetterbedingte oder personelle Einschränkungen variieren kann.
Nach der Bergung wird die „Säntis“ in einem eigens dafür eingerichteten Dock gereinigt und konserviert. Der genaue Standort für die spätere Ausstellung des Schiffs ist noch offen. Denkbar ist eine Präsentation im Schifffahrtsmuseum Romanshorn oder die Nutzung als schwimmendes Restaurant.