Laszlo Krasznahorkai, ein profilierter ungarischer Autor, wurde mit dem aktuellen Literaturnobelpreis geehrt. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften begründete ihre Entscheidung in Stockholm mit seinem „fesselnden und visionären Werk, das inmitten apokalyptischen Schreckens die Kraft der Kunst bekräftigt“. Er wird als großer epischer Schriftsteller der mitteleuropäischen Tradition beschrieben, die von Größen wie Kafka bis Thomas Bernhard reicht und durch Absurdismus sowie groteske Übertreibungen gekennzeichnet ist. Die Akademie hebt hervor, dass Krasznahorkai diese Tradition nicht nur aufgreift, sondern auch durch einen „kontemplativeren, fein abgestimmten Ton“ erweitert, indem er nach Osten blickt.
Die Verleihung des Literaturnobelpreises ist eine von mehreren Bekanntgaben in dieser Woche. Bereits zuvor wurden andere Nobelpreisträger gewürdigt. Am Montag wurde der Nobelpreis für Medizin an Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi für ihre grundlegenden Arbeiten zur peripheren Immuntoleranz vergeben. Einen Tag später erhielten John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis, drei kalifornische Quantenforscher, den Physik-Nobelpreis.
Am Mittwoch wurden Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar M. Yaghi für ihre bahnbrechenden Entdeckungen im Bereich Chemie ausgezeichnet. Ihre Forschung konzentrierte sich auf die Entwicklung molekularer Konstruktionen, sogenannte metallorganische Gerüste, die große Zwischenräume aufweisen. Diese Gerüste ermöglichen das Strömen von Gasen und Chemikalien und finden Anwendung in der Wassergewinnung aus Wüstenluft, der Bindung von Kohlendioxid, der Speicherung giftiger Gase sowie der Katalyse chemischer Reaktionen.
Die Bekanntgabe des Friedensnobelpreises steht für Freitag in Oslo an, die des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften in der kommenden Woche. Der Nobelpreis gilt als eine der höchsten Auszeichnungen in seinen jeweiligen Disziplinen. Die Verleihung aller Nobelpreise findet traditionell am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, statt. Während der Friedensnobelpreis in Oslo übergeben wird, erhalten die Preisträger der anderen Kategorien ihre Auszeichnungen in Stockholm.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)