In naher Zukunft wird eine hochmoderne Sesselbahn Besucher ganzjährig auf einen der höchsten Gipfel des Schwarzwalds befördern. Der Stübenwasen, malerisch gelegen zwischen den bekannten Bergen Schauinsland und Feldberg, wird Standort dieser zukunftsweisenden Entwicklung. Mit einer beeindruckenden Höhe von 1.388,8 Metern bietet er nicht nur atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Schwarzwaldlandschaft, sondern bald auch erweiterte Freizeitmöglichkeiten für Besucher aller Altersgruppen.
Moderne Vierer-Sesselbahn ersetzt alten Schlepplift
Das Regierungspräsidium Freiburg hat nun grünes Licht für ein ambitioniertes Projekt gegeben, das den Tourismus in der Region nachhaltig beeinflussen könnte. Der in die Jahre gekommene Stübenwasenlift in Todtnauberg (Gemeinde Todtnau, Kreis Lörrach) wird durch eine leistungsfähige Vierer-Sesselbahn ersetzt. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in der Modernisierung der touristischen Infrastruktur des Schwarzwalds.
Die neue Anlage verspricht nicht nur deutliche Verbesserungen in Bezug auf Sicherheit, Komfort und Beförderungskapazität, sondern wird auch ganzjährig in Betrieb sein – ein entscheidender Vorteil gegenüber dem bisherigen saisonalen Betrieb. Mit einer beachtlichen Länge von 886 Metern wird die Bahn in der Wintersaison bis zu 2.035 Personen pro Stunde befördern können. In den Sommermonaten, wenn die Nachfrage naturgemäß geringer ist, liegt die Kapazität immer noch bei beeindruckenden 763 Personen pro Stunde.
Ganzjahresbetrieb eröffnet neue Möglichkeiten
Ein wesentlicher Vorteil der neuen Anlage ist der geplante Ganzjahresbetrieb. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Auslastung der Infrastruktur, sondern eröffnet auch völlig neue Perspektiven für den Tourismus in der Region. Während der Stübenwasen bisher hauptsächlich als Wintersportgebiet bekannt war, wird er sich nun zu einem Ganzjahresziel entwickeln.
Neben Wintersportlern, die weiterhin die Pisten genießen können, sollen künftig auch Wanderer, Naturliebhaber und Mountainbike-Enthusiasten von der verbesserten Infrastruktur profitieren. Eine spannende Neuerung ist die geplante Mountaincartstrecke, deren Bau ab Oktober 2025 vorgesehen ist. Diese Strecke verspricht, ein zusätzlicher Anziehungspunkt für Adrenalin-Liebhaber zu werden und das Freizeitangebot in der Region weiter zu diversifizieren.
Stübenwasen: Mehr als nur ein Wintersportziel
Schon heute ist der Stübenwasen ein beliebtes Ausflugsziel, und das nicht nur in der Skisaison. Eine besondere Attraktion am Gipfel ist die möglicherweise längste Bankliege der Welt, die zum Verweilen und Genießen der spektakulären Aussicht einlädt. An klaren Tagen reicht der Blick weit über den Schwarzwald hinaus bis zu den Alpen.
Bild: Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Für Wanderfreunde ist der Stübenwasen ebenfalls ein Highlight, denn hier führt die 10. Etappe des berühmten Westwegs vorbei – eines der beliebtesten Fernwanderwege Deutschlands. Das in der Nähe gelegene Berggasthaus Stübenwasen bietet Wanderern und Tagesgästen nicht nur die Möglichkeit zur Stärkung, sondern auch Übernachtungsmöglichkeiten für diejenigen, die länger bleiben möchten.
Zeitplan steht: Bauarbeiten beginnen in Kürze
Die Umsetzung des ambitionierten Projekts soll zügig vorangehen. Bereits im Oktober dieses Jahres sind erste vorbereitende Maßnahmen in Form von Holzfällarbeiten geplant. Diese Arbeiten sind notwendig, um Platz für die neue Infrastruktur zu schaffen und gleichzeitig den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten.
Der Bau der Mountaincartstrecke soll im Oktober 2025 beginnen, was darauf hindeutet, dass die Planer eine ganzheitliche Entwicklung des Gebiets im Blick haben. Nach der Wintersaison 2025/2026 wird dann der alte Schlepplift demontiert, um unmittelbar danach mit dem Bau der neuen Sesselbahn zu beginnen.
Auswirkungen auf Tourismus und Umwelt
Mit der Fertigstellung des Projekts dürfte der Stübenwasen seine Attraktivität als Ausflugs- und Sportziel weiter steigern. Es wird erwartet, dass die Region zu einem ganzjährigen Anziehungspunkt für Besucher aus nah und fern wird. Dies könnte positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben, insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel.
Gleichzeitig stellt sich die Frage nach den ökologischen Auswirkungen des Projekts. Die Planer betonen, dass bei der Umsetzung großer Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gelegt wird. Es bleibt abzuwarten, wie der Balanceakt zwischen touristischer Entwicklung und Naturschutz in der Praxis gelingen wird.
