Sagen, Natur und Geschichte vereint

Mystischer Glaswaldsee: Das geheimnisvolle Naturjuwel im Herzen des Schwarzwald

Tief im Schwarzwald, versteckt in einem Talkessel bei Bad Rippoldsau-Schapbach, liegt der Glaswaldsee – ein Relikt aus der Eiszeit und zugleich Schauplatz zahlreicher Legenden. Der geheimnisvolle Bergsee fasziniert mit seiner melancholischen Stille und seiner mystischen Atmosphäre. Doch nicht nur seine Naturschönheit zieht Besucher an: Historische Katastrophen und alte Sagen um fischähnliche Wesen geben ihm eine rätselhafte Aura.
Glaswaldsee von der Lettstädter Höhe
Glaswaldsee von der Lettstädter Höhe
Glaswaldsee von der Lettstädter Höhe
Foto: RamessosEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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Ein Relikt aus der Eiszeit

Der Glaswaldsee gehört zu den sogenannten Karseen, die vor Jahrtausenden durch Gletscher geformt wurden. Mit einer Tiefe von bis zu 11 Metern und einer Fläche von knapp drei Hektar ist er zwar einer der kleineren Seen des Schwarzwalds, doch seine abgeschiedene Lage und das dunkle Wasser verleihen ihm einen besonderen Reiz. Sein Name geht auf eine Glashütte zurück, die im 17. Jahrhundert Flaschen für den Rippoldsauer Sauerbrunnen herstellte.

Seit 1960 steht der See unter Naturschutz, was die unberührte Umgebung bewahrt hat. Dichte Wälder, steile Felswände und eine fast märchenhafte Ruhe machen den Glaswaldsee zu einem beliebten Ziel für Wanderer, die hier die ursprüngliche Natur des Schwarzwalds erleben möchten.

Flutkatastrophe von 1743

Neben seiner Naturschönheit ist der Glaswaldsee auch Schauplatz dramatischer Ereignisse gewesen. Im Frühjahr 1743 führte eine plötzliche Schneeschmelze dazu, dass sich das Wasser hinter einem Damm aufstaute – bis dieser unter dem Druck nachgab. Die freigesetzte Flutwelle zerstörte mehrere Bauernhöfe im Tal und forderte Menschenleben. Dieses tragische Ereignis ist bis heute Teil der Geschichte des Sees.

Glaswaldsee mit Staumauer vom jenseitigen Ufer
Glaswaldsee mit Staumauer vom jenseitigen Ufer
Foto: Von Klaus Rohwer – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Die Legende der „Seemännlein“

Um den Glaswaldsee ranken sich zudem zahlreiche Sagen. So sollen hier einst die „Seemännlein“ gelebt haben – kleine Wesen mit einem menschlichen Oberkörper und einem fischähnlichen Unterleib. Der Legende nach mischten sie sich unter die Menschen und unterstützten sie bei der Arbeit. Doch als sie verärgert wurden, verschwanden sie spurlos. Ähnliche Mythen gibt es auch von anderen Karseen im .

Ein Paradies für Wanderer

Da der See nur zu Fuß erreichbar ist, bleibt er vom Massentourismus weitgehend verschont. Besonders beliebt ist der 5,1 Kilometer lange Glaswaldsee-Rundweg, der durch dichte Wälder und vorbei an beeindruckenden Aussichtspunkten führt. Die Wanderung dauert etwa anderthalb Stunden und bietet Naturfreunden ein einzigartiges Erlebnis. Auch in der Umgebung gibt es weitere Highlights wie den Burgbachwasserfall oder den Himmelssteig.

Ein verstecktes Juwel des Schwarzwalds

Während größere Schwarzwaldseen wie der Titisee oder Mummelsee oft von Touristen überlaufen sind, bleibt der Glaswaldsee ein Ort der Ruhe und Mystik. Sein dunkles Wasser spiegelt die umliegenden Bäume wider, während sich an nebligen Tagen eine fast übernatürliche Stimmung über den See legt. Für Naturliebhaber, Geschichtsinteressierte und Wanderer ist er ein faszinierendes Ausflugsziel mit einer einzigartigen Kombination aus Natur, Mythos und Geschichte.

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