Grenzen neu gezogen

Mehr als Holz und Nägel: Die Brücke, die Grenzen verschiebt und Baden-Württemberg ein Stück wachsen ließ!

Bad Säckingen – eine idyllische Stadt am Rhein, wo Geschichte auf moderne Lebenskultur trifft. Mitten in dieser charmanten Kulisse thront ein echtes Highlight: die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Mit ihren beeindruckenden 203,7 Metern Länge (mit Vordächern sogar 206,5 Meter) ist sie nicht nur ein Bauwerk, sondern ein Monument, das über die Jahrhunderte hinweg Bestand hatte.
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Foto: © Tourismus- und Kulturamt Bad Säckingen · Foto & Design Waldshut · CC BY-SA

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Diese Brücke ist weit mehr als ein simpler Übergang über den Fluss – sie ist eine Verbindung zwischen Ländern, Zeiten und Kulturen. Sie verbindet das deutsche Bad Säckingen mit dem schweizerischen Stein und zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Wer einmal über diese Brücke geht, spürt sofort, dass hier mehr als nur Holz und Nägel am Werk sind – hier lebt , und zwar in jedem Balken.

Baden-Württemberg wächst – Grenzen neu gezogen

Im Jubiläumsjahr 2023 bekam die altehrwürdige Brücke ein besonderes Geschenk: Deutschland & Baden-Württemberg ist ein kleines Stück größer geworden! Das klingt vielleicht wie ein Scherz, ist aber Realität. Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz wurde neu vermessen, und siehe da, die Grenze verschob sich um ganze acht Meter nach Süden. Das bedeutet, dass die Bad Säckinger jetzt etwas weiter laufen müssen, bevor sie Schweizer Boden betreten – von 102 auf 110 Meter. Die Ursache? Ein alter Staatsvertrag von 1808, der die Grenze entlang des tiefsten Punktes des Rheins definierte. Da sich Flüsse aber bekanntlich ständig verändern, entschied man sich nun für eine stabilere Lösung: Die Rheinmitte als neue Grenze. Und so geschah es – Deutschland wuchs friedlich, ganz ohne , einfach durch das Nachjustieren mit modernen Vermessungsgeräten.

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Foto: © – und Kulturamt Bad Säckingen · Foto & Design Waldshut · CC BY-SA

Ein Bauwerk, das Geschichte atmet

Die Holzbrücke von Bad Säckingen hat mehr erlebt, als mancher Zeitzeuge. Seit dem Jahr 1272 spannt sich dieses Wunderwerk über den Rhein, trotzt Hochwassern, Kriegen und allem, was die Jahrhunderte sonst noch zu bieten hatten. Sie wurde zerstört, wieder aufgebaut, umgebaut und immer wieder den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Besonders die Kriege im 17. Jahrhundert setzten der Brücke ordentlich zu. Doch sie hielt stand – mal notdürftig geflickt, mal komplett neu errichtet. So wie die Menschen, die hier lebten, passte auch die Brücke sich den Herausforderungen an. Heute steht sie nicht nur als Verbindung zwischen zwei Ländern, sondern als Monument des Durchhaltevermögens und der Tradition.

Handwerkskunst zum Staunen – Mehr als nur eine Brücke

Aber was macht diese Brücke so besonders? Es ist ihre Bauweise, ihre Präsenz und die Geschichten, die sie erzählt. Über 200 Meter lang, mit einem S-förmigen Grundriss, der sich elegant an den Verlauf des Rheins schmiegt – das ist echte Handwerkskunst. Hier wurde nicht einfach Holz auf Holz gelegt, hier wurde mit Bedacht und Können gearbeitet. Die hölzerne Tragkonstruktion besteht aus massivem Eichen- und Fichtenholz, das Dach ist mit traditionellen Biberschwanzziegeln gedeckt. Es sind diese Details, die Architekten und Ingenieure ins Schwärmen bringen. Und dann sind da noch die kleinen Kapellen auf den Brückenpfeilern, die dem Ganzen einen fast mystischen Charakter verleihen – ein Tribut an den heiligen Johannes Nepomuk, den Schutzpatron der Brücken.

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Foto: © Tourismus- und Kulturamt Bad Säckingen · Foto & Design Waldshut · CC BY-SA

Ein lebendiger Treffpunkt – Hier kommt man zusammen

Die Holzbrücke ist aber nicht nur ein technisches Meisterwerk, sie ist auch ein Ort der Begegnung. Hier treffen sich Menschen, um die Grenze zu überschreiten – manchmal wörtlich, manchmal symbolisch. Besonders spannend ist es, genau in der Mitte zu stehen: ein Fuß in Deutschland, der andere in der Schweiz. Diese Möglichkeit, sich zwischen zwei Ländern hin- und herzubewegen, macht die Brücke zu einem beliebten Fotomotiv und Treffpunkt. Ihre Atmosphäre ändert sich mit der Tageszeit, und das zieht Künstler an, die versuchen, diese Stimmungen in ihren Werken einzufangen. Und wer etwas über die Geschichte der Brücke erfahren möchte, für den gibt es regelmäßig Führungen, die tiefere Einblicke in die Vergangenheit und die kulturelle Bedeutung des Bauwerks bieten.

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Foto: © Tourismus- und Kulturamt Bad Säckingen · Foto & Design Waldshut · CC BY-SA

Ein Besuch, der sich lohnt

Wer in Bad Säckingen ist, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diese Brücke zu erleben. Ein Spaziergang über die Holzplanken, begleitet vom sanften Rauschen des Rheins, ist wie eine Reise durch die Zeit. Egal ob bei Sonnenaufgang, im Nebel oder bei Abenddämmerung – die Brücke entfaltet zu jeder Tageszeit ihren ganz eigenen Charme. Für Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach Neugierige ist sie ein Muss. Die Holzbrücke von Bad Säckingen ist mehr als nur ein Stück Geschichte – sie ist ein Ort, an dem die Vergangenheit lebendig wird und die Zukunft ein Stück näher rückt.

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