Der Main-Tauber-Kreis erlebte am Dienstag eine Häufung von Verkehrsunfällen, die zu Verletzungen und beträchtlichen Sachschäden führten. Besonders betroffen war der Straßenverkehr rund um Tauberbischofsheim und Lauda-Königshofen, wo technische Defekte und Unaufmerksamkeiten unglückliche Kettenreaktionen auslösten.
Autobahn 81 bei Großrinderfeld: Kollision im Berufsverkehr
Am Dienstagnachmittag ereignete sich auf der Autobahn 81 bei Tauberbischofsheim ein Verkehrsunfall, bei dem eine 41-jährige Audi-Fahrerin leicht verletzt wurde. Aus bislang ungeklärten Gründen wechselte die Frau um etwa 16:30 Uhr plötzlich vom linken auf den rechten Fahrstreifen und kollidierte dort mit dem Heck eines MAN-Sattelzuganhängers. Der Fahrer des Sattelzugs blieb unverletzt. Der Sachschaden wird auf rund 25.000 Euro geschätzt. Die Audi-Fahrerin musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Freudenberg: Rollerfahrer bei Vollbremsung verletzt
Auch in Freudenberg kam es am Dienstagmittag zu einem Unfall. Ein 74-jähriger Mitsubishi-Fahrer übersah beim Einfahren in den Kreisverkehr an der Wendelin-Rauch-Straße einen 41-jährigen Rollerfahrer. Um eine Kollision zu vermeiden, führte der Rollerfahrer eine Vollbremsung durch, stürzte und zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Er wurde ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Roller entstand ein geringer Sachschaden von etwa 200 Euro, da kein direkter Kontakt zwischen den Fahrzeugen stattfand.
Bad Mergentheim: Zwei Verletzte nach Gegenfahrbahn-Manöver
Eine weitere Kollision ereignete sich am Dienstag auf der Kreisstraße 2845 zwischen Wachbach und Hachtel. Eine 41-jährige Opel-Fahrerin geriet gegen 9 Uhr in einer Linkskurve vermutlich aufgrund Unachtsamkeit auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß sie seitlich mit dem entgegenkommenden VW einer 57-Jährigen zusammen. Beide Fahrerinnen erlitten leichte Verletzungen und mussten medizinisch versorgt werden. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt. Der geschätzte Sachschaden beläuft sich hier auf rund 30.000 Euro.
Lauda-Königshofen: Defekte Bahnschranke löst Chaos aus
Das größte Verkehrschaos des Tages entstand am Dienstagmorgen in Lauda-Königshofen auf der Bundesstraße 290. Ein technischer Defekt führte dazu, dass eine Bahnschranke bei Gerlachsheim für etwa 40 Minuten dauerhaft geschlossen blieb, begleitet von einem durchgängig roten Ampelsignal. Dies hatte massive Auswirkungen auf den Berufsverkehr, der sich in Richtung Lauda und Tauberbischofsheim kilometerweit staute. Zusätzlich erschwerte dichter Nebel die Sichtverhältnisse.
Im Zuge dieses Staus kam es zu zwei separaten Unfällen. Zunächst fuhr eine 32-jährige Seat-Fahrerin in Richtung Lauda auf ein Stauende auf und schob den Renault einer 29-Jährigen auf den davor wartenden Opel eines 19-Jährigen. Bei diesem Auffahrunfall gab es glücklicherweise keine Verletzungen, der Sachschaden wird auf etwa 20.000 Euro beziffert.
Nur wenig später, an der Kreuzung der Bundesstraße zur Würzburger Straße, ereignete sich ein weiterer Vorfall. Eine 54-jährige Mercedes-Fahrerin wollte trotz Stau nach links auf die Bundesstraße abbiegen. Nachdem sie einem entgegenkommenden Fahrzeug, das im Einmündungsbereich wendete, Platz gemacht hatte, fuhr sie bei grüner Ampel los. Dabei kam ihr ein nicht identifizierter blauer Kleinwagen entgegen, der die stehenden Autos überholte. Die Mercedes-Fahrerin musste eine Vollbremsung einleiten, um eine Kollision zu vermeiden. Ein dahinter fahrender 63-jähriger Ford-Fahrer bemerkte dies zu spät und fuhr auf den Mercedes auf. Hier entstand ein Schaden von rund 3.500 Euro. Der Fahrer oder die Fahrerin des blauen Kleinwagens, der die Unfallsituation verursachte, flüchtete anschließend von der Unfallstelle. Das Polizeirevier Tauberbischofsheim bittet Zeugen, die Hinweise zu dem flüchtigen blauen Kleinwagen geben können, sich unter der Telefonnummer 09341 810 zu melden.

