Beginn der Räumung
Der Tag begann zunächst routiniert: Um 8 Uhr starteten Baumfällarbeiten im Auftrag der Stadt Freiburg. Gegen 9.30 Uhr begann die Polizei mit der Durchsetzung eines Betretungsverbots, das per Allgemeinverfügung verhängt worden war.
Foto: Polizeipräsidium Freiburg
Die meisten Waldbesetzer verließen das Gelände nach Aufforderung durch das Anti-Konflikt-Team friedlich. Einige Aktivisten harrten jedoch in Baumhäusern und einem unterirdischen Versteck aus. Vier Personen wurden wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz oder das Vermummungsverbot kurzzeitig in Gewahrsam genommen und erhielten Platzverweise.
Gefährliche Konstruktion unter der Erde
Doch die Lage spitzte sich zu, als die Polizei auf eine selbstgebaute Holzkonstruktion im Boden aufmerksam wurde. Eine Person hatte sich in der zweiten Ebene dieses Erdlochs angekettet und in ein Beton- und Glasgemisch einbetoniert.
Foto: Polizeipräsidium Freiburg
Der starke Regen machte die Situation lebensgefährlich
Die Wände des Erdlochs drohten durch den aufgeweichten Boden einzustürzen. Sofort wurde das Technische Hilfswerk (THW) hinzugezogen, um die Seitenwände zu stabilisieren. Nach stundenlanger Arbeit konnte der Aktivist befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Foto: Polizeipräsidium Freiburg
Aufräumarbeiten und Ermittlungen
Nach der Rettungsaktion räumten Einsatzkräfte das Gelände weiter auf. Baumhäuser wurden abgebaut, zurückgelassener Unrat und Baumaterial entsorgt. Gleichzeitig wurden gegen mindestens neun Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet – unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, die Allgemeinverfügung sowie Umwelt- und Baurechtsvorschriften.
Solidarität und Proteste
Nach Abschluss der Maßnahmen kam es zu kleineren Blockadeaktionen und Solidaritätsbekundungen in der Nähe des Waldstücks. Der Polizeieinsatz verlief laut Behörden jedoch insgesamt friedlich.