„Wenn ein Seiten- oder Centerairbag auslöst, müssen sich auch die Sitzbezüge öffnen können, beispielsweise durch eine Sollreißnaht“, erklärt Bartholomäus Zak, Experte für Airbag-Prüfungen bei TÜV Rheinland. „Dagegen können ungeeignete Bezüge die Sicherheit der Insassen gefährden. Denn dann können sich die Airbags bei einem Unfall möglicherweise nicht schnell genug entfalten.“
Warum die richtige Zertifizierung entscheidend ist
Besonders in modernen Fahrzeugen sind Airbags nicht nur im Lenkrad oder Armaturenbrett verbaut. Seitenairbags befinden sich häufig in den Sitzlehnen und sollen im Falle eines Unfalls Kopf und Oberkörper vor schweren Verletzungen schützen. Centerairbags, die sich zwischen Fahrer und Beifahrer entfalten, verhindern das Zusammenstoßen der Köpfe bei einem seitlichen Aufprall.
Ob Sitzbezüge für das eigene Fahrzeug geeignet sind, lässt sich an einer Zertifizierung erkennen. Der TÜV Rheinland bietet spezielle Prüfungen an, bei denen zertifizierte Bezüge mit dem Hinweis „Kompatibel mit Seitenairbag“ oder „Kompatibel mit Seiten- und Centerairbag“ gekennzeichnet werden. Käufer können diese Informationen in der öffentlichen Datenbank www.certipedia.com überprüfen.
Worauf Autofahrer beim Kauf achten sollten
Damit der Airbag im Ernstfall optimal funktionieren kann, sollten Verbraucher beim Kauf von Sitzbezügen auf folgende Punkte achten:
- Zertifizierung: Nur geprüfte Bezüge garantieren, dass Airbags sich ungehindert entfalten können.
- Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE): Herstellerangaben geben wichtige Hinweise zur Kompatibilität.
- Montagehinweise beachten: Unsachgemäßer Einbau kann selbst bei zertifizierten Bezügen die Schutzwirkung der Airbags beeinträchtigen.
Experten raten daher dringend dazu, nur geprüfte Sitzbezüge zu verwenden, um die eigene Sicherheit und die der Mitfahrer nicht unnötig zu gefährden.