Das R+V-Infocenter warnt Eltern davor, sich blind auf diese Angebote zu verlassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Betreuung ganz genau unter die Lupe nehmen.
„Ein kurzer Rundgang vor Ort kann viele Unsicherheiten beseitigen“, sagt Natalie Peine, Koordinatorin der betrieblichen Kindertagespflege bei der R+V Versicherung.
Worauf Eltern unbedingt achten sollten
Schon beim ersten Blick sollten einige Punkte klar sein. Gibt es freiliegende Steckdosen? Scharfe Kanten? Ungesicherte Fenster oder Balkongeländer? Stehen gefährliche Reinigungsmittel herum? Dann gilt: Vorsicht!
Auch das Betreuungspersonal ist entscheidend. „Eltern sollten nach den Gruppengrößen und dem pädagogischen Hintergrund des Betreuungsteams fragen“, betont Peine. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt sich außerdem Zertifikate zeigen – zum Beispiel für Erste Hilfe oder fachliche Qualifikationen.
Was passiert im Notfall?
Mindestens genauso wichtig wie die Räume ist das Betreuungskonzept. Eltern sollten klären:
- Können Kinder die Betreuung alleine verlassen?
- Gibt es Schutz davor, dass fremde Personen ein Kind mitnehmen können?
- Was passiert bei Krankheit oder Verletzungen?
„Hinterlegte Notfallnummern und klare Erste-Hilfe-Maßnahmen sind ein Muss“, sagt Peine. Heißt auch: Eltern müssen während der Betreuungszeit erreichbar sein – und das Betreuungsteam sollte offen über den Tagesablauf informieren.
Auch die Hotelanlage selbst checken
Nicht nur der Betreuungsraum zählt – auch die gesamte Hotelanlage sollte kindersicher sein. Besonders wichtig sind:
- Abgetrennte, gut gesicherte Spielbereiche
- Ein eigenes, beaufsichtigtes Kinderbecken, idealerweise mit Sonnenschutz
- Kindgerechte Ausstattung in Restaurants und Gemeinschaftsräumen
Gütesiegel für Kinderfreundlichkeit können ein Hinweis sein – doch Peine warnt: „Die Standards unterscheiden sich je nach Land und Anbieter teils erheblich.“ Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten oft deutlich strengere Kriterien als in vielen anderen Urlaubsländern.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Allergien und andere Besonderheiten der Kinder sollten den Betreuungspersonen bekannt sein.
- Es ist sinnvoll im Vorfeld anzugeben, ob Bilder oder Videos des Kindes gemacht werden dürfen.
- Rechtliche Fallstricke im Ausland beachten: Kommt es zu einem Vorfall in der Betreuung, kann die rechtliche Lage kompliziert werden – auch bei Reisen mit deutschen Veranstaltern.
- Entspricht die Betreuung nicht der Reisebeschreibung – etwa wegen defekter Spielgeräte oder fehlender Angebote – sollten Eltern dies umgehend bei der Reiseleitung oder an der Rezeption melden und später schriftlich reklamieren. In solchen Fällen kann eine Reisepreisminderung möglich sein.