Johannes Winkel, Chef der Jungen Union, fordert eine grundlegende Überarbeitung des Rentensystems im Hinblick auf das nächste Rentenpaket der schwarz-roten Koalition. In einem Gespräch mit dem „Stern“ kritisierte Winkel die Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors und dessen mathematische Unhaltbarkeit. „Wir setzen jetzt den Nachhaltigkeitsfaktor für genau die Zeit aus, für die er 2004 von der SPD geschaffen wurde“, so Winkel. „Unabhängig von politischer Meinung – das kann mathematisch nicht aufgehen.“
Die Anpassung der Rente an den demografischen Wandel sei unausweichlich. Winkel sieht nach der Verabschiedung des jüngsten Rentenpakets am vergangenen Freitag den Reformbedarf als größer denn je an: „Wir haben mit diesem Rentenpaket den Reformbedarf nicht gelindert, sondern gestärkt“, mahnt er. Darum müsse das von der Regierung versprochene nächste Rentenpaket zwingend ein Erfolg werden.
Obwohl Winkel zusammen mit sechs weiteren Unionsabgeordneten gegen das Rentenpaket von Friedrich Merz stimmte, möchte er nicht als Rebell wahrgenommen werden. „Ich glaube nicht, dass ich intern wirklich als Rebell gelte“, erklärt Winkel und führt weiter aus: „Weil unsere Argumente immer aus der Sache abgeleitet und begründet waren.“ Zwei andere Abgeordnete enthielten sich der Stimme, einer war nicht anwesend.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



