Der von Dominik Graf inszenierte Fernsehfilm aus dem Jahr 2019 konfrontiert die von Berben verkörperte Hanne Dührsen mit einer existenziellen Krise. Direkt am ersten Tag ihrer Pensionierung erhält sie bei einer Routineuntersuchung den Verdacht auf eine lebensbedrohliche Krankheit. Die endgültige, möglicherweise niederschmetternde Diagnose wird sie erst am kommenden Montag erfahren.
© NDR/Julia von Vietinghoff
Ein Wochenende im Ungewissen
Anstatt sich ihrer Familie anzuvertrauen, trifft Hanne eine mutige Entscheidung: Sie schweigt. Das Wochenende, das über ihr weiteres Leben entscheiden könnte, verbringt sie allein in einem Hotel in einer fremden Stadt. Ohne festen Plan lässt sie sich treiben und öffnet sich für Begegnungen, die in ihrem bisherigen Leben undenkbar schienen.
Sie trifft auf die Dessousverkäuferin Uli (Petra Kleinert), die einen deutlich älteren Mann geheiratet hat, und steht plötzlich ihrer alten Studentenliebe Heiner Witt (Herbert Knaup) gegenüber. In diesem Schwebezustand zwischen panischer Angst vor der Zukunft und einer neu erwachten Lust am Abenteuer durchlebt Hanne eine Achterbahn der Gefühle. Sie beginnt zu erkennen, dass das Leben in jedem Augenblick mit beiden Händen ergriffen werden muss.
Der Film, nach dem Drehbuch von Beate Langmaack, ist ein meisterhaftes Porträt einer Frau am Scheideweg, getragen von einer brillanten Iris Berben. Er zeigt auf, wie die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit den Blick auf das Wesentliche schärfen kann.