„Zeitenwende“ – nur ein politisches Schlagwort? Oder bittere Realität für Millionen Deutsche?

Heute im Ersten: Neue Doku mit Anne Will – Wie groß ist die „Angst vor Krieg“ wirklich?

Mit ihrer ersten großen ARD-Doku kehrt Anne Will zurück auf den Bildschirm – und trifft mitten ins Herz einer neuen deutschen Realität: „Angst vor Krieg – Die Deutschen in der Zeitenwende“. Der Film (Sendetermin: Montag, 8. April 2025, 20:15 Uhr, ARD) zeigt ein Land im Umbruch – zwischen Verteidigungsbereitschaft und tiefer Verunsicherung.
Heute im Ersten: Neue Doku mit Anne Will – Wie groß ist die „Angst vor Krieg“ wirklich?
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„Ich hätte nie gedacht, dass wir wieder Kriegsangst haben müssen“

Anne Will stellt Fragen, die lange undenkbar schienen – und die doch immer mehr Menschen bewegen: Wie real ist die Bedrohung? Wie gut ist Deutschland vorbereitet? Und: Was muss jetzt passieren, damit der Frieden bleibt?

Ihr führt sie quer durch Europa, an die Grenzen zu Russland – und tief in deutsche Wohnzimmer. Das , das sich dabei ergibt, ist verstörend und brisant zugleich.

16-Jähriger will zur Bundeswehr – trotz aller Risiken

Beispiel: Theo, 16 Jahre alt, spielt in seiner Orgel – und will trotzdem Soldat werden. Beim Schnuppercamp in Kiel sagt er, er sei bereit, für sein Land einzustehen. Seine Mutter hat Angst – aber sie versteht ihn. So wie viele Eltern, deren Kinder sich plötzlich für den Dienst an der Waffe interessieren. Rund 11 Prozent der Bundeswehr-Rekruten sind unter 18. Ein neuer Rekord, befeuert durch Social-Media-Werbung der Truppe.

Bunker statt Balkon: Wie Kriegsangst zur Geschäftsgrundlage wird

Anne Will trifft auch Mario Piedje, einen Unternehmer, der mit der Angst gutes Geld verdient. Seine Firma „Bunker Schutzraum Systeme Deutschland“ verkauft Schutzräume – zunehmend an Frauen, sagt er. „Es geht ihnen um die Familie.“ Öffentliche Bunker dagegen? Laut Bundesamt gibt es in Deutschland noch 579 – aber keiner davon ist einsatzbereit.

Litauen: Deutschlands Grenze gegen Russland?

Ein zentraler Schauplatz der Reportage ist Rukla in Litauen. Dort baut die Bundeswehr ihre neue Brigade Litauen auf. 5000 Soldatinnen und Soldaten, dauerhaft stationiert – eine Premiere. „Wir verteidigen jeden Zentimeter des NATO-Gebiets“, sagt Brigadegeneral Christoph Huber. Doch es gibt Zweifel: Reichen Material, Munition und Strategie wirklich aus? Wird Deutschland schneller einsatzbereit sein müssen, als es denkt?

Heute im Ersten: Neue Doku mit Anne Will – Wie groß ist die "Angst vor Krieg" wirklich? 3 Angst vor Krieg
General Christoph Huber verantwortet den Aufbau der Brigade Litauen. Er sagt: „Wir stehen dafür ein, dass jeder Zentimeter des NATO-Bündnisgebietes verteidigt wird. Das nimmt die Bundeswehr sehr ernst. Wir müssen bereit sein, für Frieden und Freiheit einzustehen. Und das schließt bei unseren Soldatinnen und Soldaten auch den Einsatz des eigenen Lebens mit ein.“
Foto: © NDR

Ein Dorf an der Front: „Diese Brücke sprengen wir, wenn es sein muss“

Im litauischen Panemune wird es greifbar: Nur eine Brücke trennt den Ort von Kaliningrad, der russischen Exklave. Die Brücke ist mit Panzersperren blockiert – und Litauen plant im Ernstfall die Sprengung. Die Verteidigungsministerin sagt offen, was viele in Europa nur flüstern: „Russland bereitet den nächsten Eroberungsschritt vor.“

Protest gegen Aufrüstung – Millionen hoffen auf Alternativen

Nicht alle in Deutschland wollen sich der neuen Logik der Hochrüstung beugen. Das Unternehmerpaar Stanger/Salingré hat fünf Millionen Euro an das Bündnis Sahra Wagenknecht gespendet – in der Hoffnung, dass eine neue Friedensbewegung entsteht. Auch auf der Münchner Sicherheitskonferenz protestieren viele: „Ich habe das Gefühl, in einer Vorkriegszeit zu leben“, sagt ein Demonstrant.

Pistorius im Interview: „Wer glaubt, das Gewitter zieht vorbei, irrt“

Verteidigungsminister Boris Pistorius steht Anne Will mehrfach Rede und Antwort. Seine Botschaft ist klar: „Wir müssen uns wappnen. Ich will, dass meine Enkelkinder später sagen können: Ihr habt alles getan.“ Die Bundeswehr müsse langfristig mehr Geld bekommen, sagt er – alles andere sei verantwortungslos.

USA unter Trump? Europa muss sich neu sortieren

Zentrale Frage der Reportage: Stehen die USA noch an Europas Seite? Mit der möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus wächst die Sorge, dass sich die USA von der NATO abwenden. Außenpolitiker wie Norbert Röttgen warnen: Europa muss jetzt lernen, sich selbst zu verteidigen.

Fazit: Diese Doku rüttelt auf

„Angst vor Krieg – Die Deutschen in der Zeitenwende“ ist keine Panikmache, sondern ein ehrlicher, eindrucksvoller Blick auf eine neue Realität. Anne Will gelingt ein Film, der erklärt, einordnet – und betroffen macht. Die Zeitenwende ist kein politisches Schlagwort mehr. Sie ist bei den Menschen angekommen. Und sie verlangt Antworten.

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