UN-Generalsekretär António Guterres hat die G20-Staaten vor ihrem Gipfel in Johannesburg eindringlich zum Handeln aufgefordert. Im Fokus seiner Ansprache standen der Klimawandel sowie die Notwendigkeit einer gerechteren und friedlicheren Welt.
Guterres betonte am Freitag, dass es den Ländern nicht gelungen sei, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten deutlich, dass eine Überschreitung dieser Grenze unvermeidlich sei. „Wir müssen diese Überschreitungen so gering, kurz und sicher wie möglich gestalten“, mahnte der UN-Generalsekretär.
Anpassungslücke schließen und Finanzierung aufstocken
Um ein weiteres Klima-Chaos abzuwenden, sei es unerlässlich, die Anpassungslücke dringend zu schließen. Dies erfordere eine massive Aufstockung der Finanzmittel. Guterres appellierte an die Industrieländer, ihre Zusagen einzuhalten. Dazu gehöre die Verdopplung der Anpassungsfinanzierung auf mindestens 40 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr. Zudem müsse Vertrauen geschaffen werden, dass die Finanzierung für erschwingliche und zugängliche Anpassungsmaßnahmen über das Jahr 2025 hinaus deutlich erhöht werde.
Investitionen in saubere Energien in Afrika
Der UN-Generalsekretär kritisierte ferner, dass von den zuletzt deutlich gestiegenen weltweiten Investitionen in saubere Energien nur ein verschwindend geringer Anteil nach Afrika geflossen sei. „Afrika sollte im Zentrum dieser Revolution der sauberen Energien stehen“, forderte er. Der Kontinent verfüge über ein immenses Solar- und Windpotenzial, dem es jedoch an Investitionen fehle, um es nutzbar zu machen. Afrika, der Kontinent, der am geringsten zur Klimakrise beigetragen habe, dürfe in diesem neuen Zeitalter nicht im Dunkeln gelassen werden. „Die ökonomischen Fakten sprechen für uns. Aber der politische Wille muss noch aufholen“, so Guterres.
Globale Entwicklung und gerechtes Finanzsystem
Guterres beharrte darauf, dass sich die G20-Staaten stärker für die Entwicklungszusammenarbeit einsetzen und ein gerechteres Finanzsystem aufbauen müssten. Er prangerte den Zusammenbruch der globalen Entwicklungshilfe an, der weltweit massives Leid verursache. Zudem entzögen steigende Militärausgaben der Entwicklungszusammenarbeit wertvolle Ressourcen. Die G20, als größte Volkswirtschaften der Welt, hätten „enormen Einfluss, dieses Leid zu lindern und sicherzustellen, dass das Wirtschaftswachstum breit geteilt wird und dass unsere Welt auf einen besseren Pfad für die Zukunft gebracht wird“.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
