Der deutsche Leitindex Dax hat den Montag optimistisch eingeläutet. Gegen 9:30 Uhr notierte er bei rund 23.805 Punkten, was einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortages entspricht. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, äußerte sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung: „Im Dax könnte in dieser Handelswoche der Deckel wegfliegen.“ Er hob hervor, dass der Markt die obere Begrenzung seiner wochenlangen Seitwärtsspanne zwischen 23.700 und 23.800 Punkten teste. Nach Stanzls Einschätzung hat sich der Dax erfolgreich gegen eine drohende September-Korrektur behauptet, was auf ein hohes Kaufinteresse zurückzuführen sei. Sollte dieses Interesse anhalten und die Saisonalität ab Mitte der Woche wieder zugunsten des Aktienmarktes sprechen, könnten Anleger im vierten Quartal mit weiter steigenden Notierungen belohnt werden.
USA: Fokus auf Berichtssaison, Zinssenkungshoffnung beflügelt
In den Vereinigten Staaten ignorierten Anleger das Risiko eines Finanzierungsengpasses der US-Regierung und richteten ihren Blick stattdessen auf die Mitte Oktober beginnende Berichtssaison. Die Erwartungen an Gewinne und Margen, angetrieben durch Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing, seien hoch. Dies liege auch an der geringen Zahl von Gewinnwarnungen und einer Zunahme von Unternehmen, die ihre Prognosen anheben. Einen drohenden „Shutdown“ der Regierung betrachten die Anleger offenbar nicht als ernsthafte Gefahr, da in der Vergangenheit oft Last-Minute-Einigungen erzielt wurden.
Stanzl zufolge ist nach dem gemeldeten Index der persönlichen Konsumausgaben am Freitag die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Oktober gestiegen. Die Fed könnte ihren Kurs fortsetzen, den Arbeitsmarkt zu stützen, während sich die Inflation wie erwartet entwickelt. Die Kurse an der Wall Street würden weiterhin durch eine attraktive Mischung aus Zinssenkungshoffnungen und zunehmenden Gewinnerwartungen angetrieben, was trotz hoher Bewertungen potenzielle Aktienkäufer anlocke.
Euro stärker, Goldpreis erreicht Rekordhoch
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Montagmorgen stärker. Ein Euro wurde mit 1,1729 US-Dollar gehandelt, während ein Dollar 0,8526 Euro kostete. Der Goldpreis profitierte deutlich und verzeichnete ein Plus von 1,5 Prozent. Am Morgen wurden für eine Feinunze 3.815 US-Dollar gezahlt, was einem Preis von 104,58 Euro pro Gramm entspricht. Damit gelang dem Edelmetall erstmals der Durchbruch über die Marke von 3.800 US-Dollar.
Hingegen sank der Ölpreis. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 69,59 US-Dollar, ein Rückgang um 54 Cent oder 0,8 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des vorherigen Handelstages.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)