Mehr Power für Wissenschaft und Industrie
Das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) gehört schon heute zu den drei nationalen Top-Zentren für Supercomputing in Deutschland (Gauss Centre for Supercomputing). Mit dem Neubau HLRS III wird der Standort nun massiv ausgebaut. Der geplante Exascale-Rechner wird extrem komplexe Simulationen und Berechnungen ermöglichen, die für Spitzenforschung und industrielle Innovationen unerlässlich sind.
Grüner Supercomputer: Holzbau und Solarstrom
Bei dem Neubau wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Das Gebäude entsteht als Holz-Hybrid-Konstruktion, wobei große Teile der Tragstruktur, auch im Rechnerraum selbst, aus Holz gefertigt werden. Zusätzlich kommt Recycling-Beton zum Einsatz. Auf dem Dach und an den Südfassaden wird eine großflächige Photovoltaik-Anlage installiert, die umweltfreundlichen Strom für den Eigenverbrauch des Rechenzentrums liefert.
Heizen mit Abwärme für klimaneutralen Campus
Ein zentraler Baustein des Energiekonzepts ist die Nutzung der Abwärme. Die enorme Wärme, die der Supercomputer bei seinen Rechenprozessen erzeugt, soll nicht ungenutzt bleiben, sondern zur Beheizung anderer Gebäude und Einrichtungen auf dem Campus Vaihingen verwendet werden. Dies entspricht der Green-IT-Strategie des Landes Baden-Württemberg und trägt zum Ziel eines klimaneutralen Campus bei. Durch diese Maßnahme sollen die CO2-Emissionen um etwa 50 Prozent (rund 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr) reduziert werden.
Millionen-Investition und Zeitplan
Das Land Baden-Württemberg investiert 138,5 Millionen Euro in den Neubau, der Bund beteiligt sich mit weiteren 40,1 Millionen Euro. Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts ist das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim. Die Fertigstellung des HLRS III ist aktuell für Ende 2027 geplant. Mit dem Bau beginnt nun eine neue Ära für das Höchstleistungsrechnen am Standort Stuttgart.