Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat bekannt gegeben, dass Israel auch am Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Wien teilnehmen darf. Diese Entscheidung wurde im Rahmen einer Generalversammlung in Genf getroffen, bei der gezielte Änderungen an den Regeln des Wettbewerbs beschlossen wurden. Ziel dieser Anpassungen ist es, Vertrauen, Transparenz und Neutralität der Veranstaltung zu stärken. Die EBU erklärte, dass alle Mitgliedsländer, die die neuen Regeln einhalten, teilnahmeberechtigt sind.
Die Frage einer möglichen Sperre Israels war seit Beginn des Gaza-Krieges wiederholt diskutiert worden. Zuletzt kursierten zudem unbestätigte Anschuldigungen hinsichtlich einer mutmaßlichen Manipulation des Abstimmungsverfahrens. Eine von einigen EBU-Mitgliedern geforderte Abstimmung über den Ausschluss Israels fand nach Senderangaben nicht statt.
Als Reaktion auf die EBU-Entscheidung haben mehrere nationale Rundfunkanstalten einen Boykott des Gesangswettbewerbs angekündigt. Die Sender aus den Niederlanden, Spanien, Irland und Slowenien planen, 2026 keine Künstler zum Fernseh-Event nach Wien zu entsenden. Die Rundfunkanstalten aus Island und Belgien beraten noch über ihre Teilnahme oder einen möglichen Ausstieg.
Für den ESC 2026 wurden zudem verschiedene Regeländerungen vorgestellt. Die aktualisierten „Voting Instructions“ raten von „unverhältnismäßigen Werbekampagnen“ ab, insbesondere wenn diese von Dritten, wie Regierungen oder Regierungsbehörden, unterstützt werden. Die maximale Anzahl der Stimmen pro Zahlungsmethode (Online, SMS und Telefon) im Televoting wird von 20 auf zehn reduziert, um die Sicherheit des Abstimmungsprozesses zu erhöhen. Auch die Jurys kehren in die Halbfinale zurück und sollen zukünftig aus jeweils sieben Mitgliedern bestehen, von denen mindestens zwei der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren angehören müssen.
