Deutlich hinter den Erwartungen

Ein düsteres Erntejahr für Baden-Württemberg: Wetterextreme belasten die Landwirtschaft

In Baden-Württemberg steht die Getreide- und Rapsernte 2024 unter keinem guten Stern. Schon im Herbst 2023 sorgten anhaltende Regenfälle für Probleme bei der Aussaat, und auch der Frühling brachte keine Entlastung. Stattdessen verzögerten nasse Bedingungen die Aussaat der Sommerkulturen, und wiederholte Unwetter mit Hagel führten zu erheblichen Ertragseinbußen.
Ein düsteres Erntejahr für Baden-Württemberg: Wetterextreme belasten die Landwirtschaft
Ein düsteres Erntejahr für Baden-Württemberg: Wetterextreme belasten die Landwirtschaft
Von Dominik Bartsch from Osnabrück, Deutschland – Weizenfeld, CC BY 2.0, Link

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Die ersten Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung zeigen, dass die diesjährige Ernte voraussichtlich unter dem Durchschnitt liegen wird. Die Auswirkungen auf die Landwirte sind spürbar, und die Erntezahlen lassen aufhorchen.

Wetterextreme prägen das Erntejahr

Das Jahr 2024 begann für die in Baden-Württemberg mit schwierigen Bedingungen. Schon im Herbst 2023 verhinderten die starken Regenfälle eine reibungslose Aussaat von Wintergetreide. Als dann auch der Frühling keine Besserung brachte und die Böden durch die Nässe weiterhin schwer zu bearbeiten waren, stieg die Sorge der Landwirte. Besonders bitter: Im Frühsommer sorgten starke Unwetter und Hagelschläge in einigen Regionen für Totalausfälle, sodass die ohnehin angespannte Situation sich weiter verschärfte.

Deutliche Einbußen bei den Erträgen

Die Auswirkungen dieser Wetterextreme sind deutlich: Die Getreideernte in wird voraussichtlich rund 2,39 Millionen Tonnen betragen. Das ist ein Rückgang von 12 % im Vergleich zum Vorjahr und sogar 15 % weniger als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. Besonders betroffen ist der Winterweizen, die wichtigste Feldfrucht des Bundeslandes. Hier liegt der Ertrag bei 6,5 Tonnen pro Hektar, was einem Rückgang von 12 % gegenüber 2023 entspricht. Auch die Anbaufläche ist geschrumpft, was die Gesamternte weiter reduziert.

Lichtblicke bei Sommergetreidearten?

Während die Erträge bei den Winterkulturen unterdurchschnittlich ausfallen, gibt es zumindest bei den Sommergetreidearten leichte Verbesserungen im Vergleich zum katastrophalen Vorjahr. So liegt der Ertrag bei Sommergerste mit 5,3 Tonnen pro Hektar um 8 % über dem Vorjahreswert, bleibt jedoch hinter dem Durchschnitt der letzten sechs Jahre zurück. Auch der Haferertrag zeigt sich mit 4,3 Tonnen pro Hektar erholt, bleibt aber dennoch unter den Erwartungen.

Winterraps als wichtiger Hoffnungsträger

Eine der wenigen positiven betrifft den Winterraps. Obwohl auch hier die Erträge mit 3,8 Tonnen pro Hektar leicht unter dem Vorjahr liegen, übersteigt die Gesamternte von 194.000 Tonnen den sechsjährigen Durchschnitt. Dies ist ein Hoffnungsschimmer für die Landwirte, die angesichts der sonst enttäuschenden Ernteergebnisse dringend positive Signale benötigen.

Fazit: Das Jahr 2024 wird als ein schwieriges Erntejahr in die Geschichte Baden-Württembergs eingehen. Die Landwirte stehen vor großen Herausforderungen, die durch Wetterextreme und deren Folgen geprägt sind. Zwar gibt es kleine Lichtblicke, doch insgesamt bleibt die Ernte deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie sich diese Entwicklung auf die Landwirtschaft und die Versorgungslage in der Region auswirken wird, bleibt abzuwarten.

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