Sind wir allein?

Die SENSATION im All? Erster echter Hinweis auf LEBEN auf Exoplaneten K2-18b?

(Cambridge) – Ist das der Moment, auf den die Menschheit seit Ewigkeiten wartet? Gibt es da draußen wirklich anderes Leben? Astronomen haben jetzt mit dem Super-Weltraumteleskop James Webb (JWST) den bisher spektakulärsten Hinweis auf außerirdisches Leben aufgespürt! Auf dem Exoplaneten K2-18b, einem fernen Himmelskörper 124 Lichtjahre entfernt, entdeckte das Team um Forscher der Universität Cambridge ein Gas, das auf unserer Erde ausschließlich von Lebewesen produziert wird! Die Wissenschaftler sind elektrisiert, warnen aber gleichzeitig: Der endgültige Beweis steht noch aus.
Die SENSATION im All? Erster echter Hinweis auf LEBEN auf Exoplaneten K2-18b?
Die SENSATION im All? Erster echter Hinweis auf LEBEN auf Exoplaneten K2-18b?
Foto: A. Smith, N. Madhusudhan (University of Cambridge)

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Das „Alien-Gas“: Was Webb da erschnüffelt hat

Im Fokus steht Dimethylsulfid (DMS) und sein chemischer Verwandter Dimethyldisulfid (DMDS). Warum ist das so eine Sensation? Ganz einfach: Hier auf der Erde kennen wir nur eine Quelle für diese Gase – das Leben selbst! Hauptsächlich winziges Phytoplankton in unseren Ozeanen produziert diese schwefelhaltigen Verbindungen. Sie sind mitverantwortlich für den typischen „Geruch des Meeres“. Findet man DMS auf einem fernen Planeten, ist das wie ein riesiges Leuchtschild mit der Aufschrift: HIER KÖNNTE LEBEN SEIN!

Die große Frage: Leben – oder doch nur Chemie?

Die Forscher betonen aber die Notwendigkeit wissenschaftlicher Strenge. Es könnte sein, dass auf K2-18b völlig unbekannte chemische ablaufen, die DMS auch ohne Leben erzeugen. Aktuell ist der Fund mit „drei Sigma“ statistisch abgesichert. Das ist schon ein starker Hinweis (die Chance, dass es reiner Zufall ist, liegt nur bei 0,3 Prozent), aber für eine echte wissenschaftliche „Entdeckung“ braucht es die „fünf Sigma“-Marke (Zufallswahrscheinlichkeit unter 0,00006 Prozent). Um diese Mauer zu durchbrechen, hoffen die Forscher auf weitere 16 bis 24 Stunden Beobachtungszeit mit dem leistungsstarken Webb-Teleskop.

Der Planet K2-18b: Eine riesige Wasserwelt?

Schauen wir uns den Kandidaten genauer an: K2-18b im Sternbild Löwe ist ein echter Brocken – fast neunmal so schwer und mehr als zweieinhalbmal so groß wie unsere Erde! Er kreist um seinen Stern in der „bewohnbaren Zone“ – genau der richtige Abstand, damit Wasser flüssig sein könnte, die Grundlage für Leben, wie wir es kennen. Frühere Webb-Beobachtungen hatten schon Methan und Kohlendioxid in seiner Atmosphäre gefunden. Das alles passt perfekt zur Theorie einer „Hycean-Welt“: ein Planet, der möglicherweise komplett von einem riesigen Ozean bedeckt ist und eine dichte, wasserstoffreiche Atmosphäre besitzt. Ein idealer Brutkasten für Leben?

Webbs Adlerauge: Wie das Gas aufgespürt wurde

Wie findet man Gase auf einem 124 Lichtjahre entfernten Planeten? Mit einem und Webbs unglaublicher Technik: Wenn K2-18b vor seinem Stern vorbeizieht (ein „Transit“), durchquert ein winziger Teil des Sternenlichts die Atmosphäre des Planeten. Webb fängt dieses Licht auf und analysiert es. Gase in der Atmosphäre „schlucken“ bestimmte Farben (Wellenlängen) des Lichts – das hinterlässt einen einzigartigen chemischen Fingerabdruck.

Schon frühere Messungen mit Webbs NIRISS- und NIRSpec-Instrumenten hatten einen leisen Verdacht auf DMS aufkommen lassen. Die neue Studie nutzte nun das MIRI-Instrument in einem anderen Lichtbereich (mittleres Infrarot). „Das ist ein unabhängiger Beweis […]. Das Signal kam stark und klar durch“, freut sich Studienleiter Prof. Nikku Madhusudhan. Co-Autor Måns Holmberg ergänzt: „Es war eine unglaubliche Erkenntnis zu sehen, wie die Ergebnisse auftauchten und über umfangreiche unabhängige Analysen […] konsistent blieben.“

Verrücktes Detail stärkt die Hoffnung: Viel zu viel „Lebens-Gas“!

Und jetzt wird es richtig spannend: Die Menge an DMS/DMDS auf K2-18b scheint tausende Male höher zu sein als auf der Erde! Ein Messfehler? Nein! Denn genau das hatten theoretische Modelle für potenziell belebte Hycean-Welten vorhergesagt! „Eine Hycean-Welt mit einem Ozean voller Leben ist das Szenario, das am besten zu unseren Daten passt“, erklärt Madhusudhan.

Wie geht es weiter? Die Suche nach der Jahrhundert-Antwort

Die Forscher bleiben trotz der aufregenden Daten betont vorsichtig. „Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Ergebnisse zutiefst skeptisch betrachten“, mahnt Madhusudhan. Man müsse nun in Laborexperimenten und Computersimulationen prüfen, ob es nicht doch einen Weg gibt, DMS ohne Leben in solchen Mengen zu erzeugen. Co-Autor Subhajit Sarkar spricht von „tiefgreifenden Fragen bezüglich der Prozesse“, die dahinterstecken könnten.

Aber die Hoffnung ist riesig. Könnte dies der „Kipppunkt“ sein, von dem Madhusudhan spricht? Der Moment, an dem die größte Frage der Menschheit – „Sind wir allein?“ – in greifbare Nähe rückt? Madhusudhan wagt den Blick voraus: „Jahrzehnte von jetzt könnten wir […] erkennen, dass dies der Moment war, als das lebende Universum in Reichweite kam.“

Die Jagd nach Aliens hat eine neue, heiße Spur!

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