Doch damit die Tour für die ganze Familie zu einem positiven Erlebnis wird, bedarf es einiger Vorbereitung. Der ADAC Hessen-Thüringen hat die wichtigsten Ratschläge zusammengefasst, um sicherzustellen, dass sowohl große als auch kleine Radler unbeschwert in die Pedale treten können.
Route mit Köpfchen: Die richtige Planung ist entscheidend
Die Grundlage jeder gelungenen Tour ist die Wahl der passenden Strecke. Diese sollte sich konsequent am schwächsten Mitglied der Gruppe orientieren – also am Alter, der Kondition und vor allem am Fahrkönnen der Kinder. Insbesondere bei den Jüngsten, die im Straßenverkehr noch unsicher sind, ist die Wahl von autofreien Wegen oberste Priorität. Muss doch einmal ein kurzes Stück auf einer Straße zurückgelegt werden, gilt: Im Zweifel besser absteigen und das Fahrrad schieben.
Weitere zentrale Tipps für die Streckenplanung:
- Bekanntes Terrain: Wählen Sie möglichst Routen, die Sie bereits kennen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
- Klare Rollenverteilung: Ein Erwachsener bildet die Spitze, ein anderer das Schlusslicht. Kinder sollten nur auf absolut ungefährlichem Terrain und nach Absprache vorausfahren dürfen.
- Das Tempo bestimmt der Langsamste: So wird niemand überfordert und die Gruppe bleibt zusammen.
- Pausen einplanen: Spontane Stopps für das Bestaunen von Blumen, Tieren oder einem plätschernden Bach sind keine Verzögerung, sondern Teil des Abenteuers. Regelmäßige Trink- und Toilettenpausen sind ein Muss.
- Motivation durch Ziele: Ein attraktives Ziel wie ein Spielplatz, eine Eisdiele oder ein Badesee kann Wunder wirken und die Motivation bis zum Schluss hochhalten.
- Die richtige Ausrüstung: Ausreichend Verpflegung sowie effektiver Insekten- und Sonnenschutz gehören immer ins Gepäck.
Alle(s) fit? Der Technik-Check vor dem Start
Bevor die Tour beginnt, muss jedes einzelne Fahrrad einem gründlichen Check unterzogen werden. Sind der Reifendruck und die Bremsen in Ordnung? Sind alle Schrauben fest angezogen? „Nur auf einem passenden Rad macht das Fahren Spaß. Besonders nach einer längeren Pause und einem eventuellen Wachstumsschub sollte daher die Sitzposition überprüft werden“, erklärt Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Ein gut eingestelltes Rad beugt nicht nur Schmerzen vor, sondern erhöht auch die Sicherheit und den Fahrspaß.
Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Eine Halterung für die eigene Trinkflasche oder eine kleine Gepäcktasche am Kinderfahrrad lässt die Kleinen sich ganz groß fühlen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die Freude am Radfahren.
Wenn die kleinen Beine müde werden: Lösungen für den Notfall
Müdigkeit und schwindende Motivation sind bei Kindern nicht nur Stimmungskiller, sondern auch ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko. Ein unkonzentriertes Kind hat ein höheres Unfallrisiko. Deshalb ist es entscheidend, rechtzeitig für Entlastung zu sorgen. Je nach Alter und Gewicht gibt es verschiedene Transportmöglichkeiten:
- Kinderfahrradsitz oder -anhänger: Für kleine Kinder die klassische Lösung. Bedenken Sie hierbei jedoch vorab, wie das eigene Fahrrad des Kindes weitertransportiert wird.
- Zugsysteme: Tandemstangen oder spezielle Abschleppseile sind flexible Optionen. Hier kann das Kind spontan an das Rad eines Erwachsenen gekoppelt und bei Bedarf wieder abgekoppelt werden.
Sicherheit beginnt bei den Großen: Die Macht des Vorbilds
Kinder lernen am besten durch Beobachtung. Wenn Erwachsene selbstverständlich einen Helm tragen, an Ampeln halten und klare Handzeichen geben, verinnerlichen Kinder diese wichtigen Verkehrsregeln fast nebenbei. Konsequentes und vorbildliches Verhalten ist somit der wirksamste Schutz für die jüngsten Verkehrsteilnehmer.