Während des Zweiten Weltkriegs war Büsingen so etwas wie das ungeliebte Kind im Spiel „Fangen“ – als die Schweiz die Grenzen schloss, war Büsingen es, das „gefangen“ wurde und vom Rest des Dritten Reiches abgeschnitten wurde. Deutsche Soldaten auf Heimaturlaub mussten ihre Waffen abgeben und bekamen von den Schweizer Zollbeamten Mäntel, um ihre Uniformen zu verstecken. Heute ist das einzige, was du verstecken musst, vielleicht dein Unverständnis für die örtliche Geographie.
In Büsingen kann man mit Schweizer Franken oder Euro bezahlen – ganz nach Lust und Laune. Manchmal fühlt man sich eben nach einem Hauch von Schweizer Neutralität, an anderen Tagen bevorzugt man die deutsche Stabilität. Und wenn du dich fragst, wie das mit der Stromrechnung funktioniert: Die wird von der Schweiz geliefert und in Schweizer Franken berechnet. Wer hätte gedacht, dass man in Deutschland schweizerische Stromrechnungen bezahlt?
Aber das ist noch nicht alles! In Büsingen kannst du wählen, ob du dich in der Schweiz oder in Deutschland krankenversichern lassen möchtest. Und wenn es um die Post geht, musst du dich nicht zwischen deutschen und schweizerischen Briefmarken entscheiden – beide sind hier gut.
Fußballfans, aufgepasst! Der FC Büsingen ist das einzige deutsche Team, das in der Schweizer Fußballliga spielt. Vermutlich ist das der einzige Ort, an dem du einen Elfmeter in Deutschland schießen und in der Schweiz ein Tor erzielen könntest.
Kurz gesagt, Büsingen am Hochrhein ist ein Ort, an dem die Grenzen verschwimmen und das Lachen nie endet. Ein Ort, an dem du vielleicht nicht ganz sicher bist, ob du jetzt „Guten Tag“ oder „Grüezi“ sagen sollst. Aber hey, das ist der Charme von Büsingen – ein bisschen Schweiz, ein bisschen Deutschland und eine ganze Menge Spaß.
