Welche Folgen haben die Kürzungen? Staatswald verliert seine Vorbildfunktion
Johannes Enssle, NABU-Landesvorsitzender Baden-Württemberg, weist auf die gesetzliche Vorbildfunktion des Staatswaldes hin: Er soll nicht nur CO₂ speichern, sondern auch die Artenvielfalt und die Renaturierung von Mooren sichern. Doch die geplanten Kürzungen bedrohen diese Ziele. „Der Staatswald wird seiner Vorbildfunktion nicht mehr gerecht, wenn er bei solch wichtigen Leistungen wie dem Waldnaturschutz und der Klimawandelanpassung zurückgestutzt wird“, mahnt Enssle.
Waldpädagogik und Naturschutz-Beratung in Gefahr: Drohen Sparmaßnahmen im Bildungsbereich?
Die Kürzungen gefährden auch die Waldpädagogik und Bildungsarbeit. Allein im Jahr 2024 fanden in den landesweiten Waldschulheimen mehr als 4.200 Veranstaltungen statt, die Schülern Naturerfahrungen und nachhaltiges Denken vermitteln. Diese Bildungsprogramme stehen nun auf der Kippe, und die Verbände fürchten „personellen Aderlass“ und den möglichen Wegfall dieser wichtigen Initiativen.
Landesregierung am Zug: Naturschützer fordern Investitionen statt Kürzungen
Trotz der begrenzten Haushaltsmittel fordert der Landeswaldverband ein klares Bekenntnis der Landesregierung zu den Wäldern. Mindestens vier Millionen Euro sollen aus den Holzerträgen in den Waldschutz zurückfließen, um die gemeinwohlorientierten Leistungen zu sichern. „Es braucht jetzt eine klare Priorisierung, um die Zukunft des Waldes und seiner Ökosystemleistungen zu sichern“, so die Verbände in einem gemeinsamen Schreiben. Die Landesregierung muss sich entscheiden: Einsparungen oder der Schutz eines der wertvollsten Güter des Landes?