Die Sieger: Audi und Thule glänzen
Testsieger ist die Audi-Dachbox, entwickelt vom renommierten Hersteller Thule. Sie zeigte herausragende Ergebnisse, vor allem bei Crashtests sowie Brems- und Ausweichmanövern. Dicht auf den Fersen: die Thule Motion 3 XL Low, ein unabhängiges Modell, das mit knapp 900 Euro allerdings auch zu den teuersten im Test zählt. Wer auf höchste Sicherheit setzt, wird mit diesen Modellen bestens bedient.
Foto: ADAC
Doch es gibt auch preiswerte Alternativen: Für gerade einmal 350 Euro überzeugt die Norauto Bermude 300 von ATU. Sie erhielt ebenfalls die Note „gut“, zeigt jedoch leichte Schwächen im Komfort. So ist sie nur einseitig zu öffnen, bietet nur zwei Befestigungsgurte und fällt als kürzestes Modell im Test auf. Wer Skier transportieren möchte, sollte unbedingt prüfen, ob die Länge der Box ausreicht.
Die Verlierer: Sicherheitsrisiko bei Northline und VDP
Am anderen Ende der Rangliste finden sich zwei Modelle, die der ADAC mit „ausreichend“ bewertete – und das aus gutem Grund. Die Boxen von Northline und VDP zeigten gravierende Mängel: Im Crashtest lösten sie sich von den Grundträgern, was im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen kann. Besonders erschreckend: Der Deckel der VDP-Box brach im Kältetest. Bei Temperaturen unter minus 20 Grad, wie sie in den Alpen keine Seltenheit sind, versagte das Modell komplett.
Außerdem enttäuschte die VDP-Box mit falschen Angaben: Statt der versprochenen 400 Liter Volumen bot sie nur 320 Liter – ein Minus von satten 20 Prozent.
Was beim Kauf zählt: Tipps vom ADAC
Der ADAC gibt wichtige Hinweise, worauf Verbraucher achten sollten:
- Sicherheit geht vor: Die Dachbox muss stabil auf dem Träger befestigt sein. Herstellerboxen sind nicht automatisch kompatibel mit anderen Fahrzeugmarken. Besonders BMW verlangt oft spezielle Dachträger, was bei einem Fahrzeugwechsel einschränkt.
- Das richtige Gewicht: Leichtere Boxen wie die Kamei-Modelle (ca. 14 kg) erleichtern die Montage und erlauben mehr Zuladung. Schwere Modelle wiegen oft bis zu 24 kg, was die Kapazität deutlich schmälert.
- Richtig beladen: Schwere Gegenstände gehören in den Kofferraum, während weiches Gepäck vorne in die Box sollte. Skispitzen oder harte Gegenstände können bei Unfällen die Box durchschlagen – ein Risiko, das unbedingt vermieden werden muss.
- Nach der Nutzung demontieren: Dachboxen erhöhen den Spritverbrauch erheblich und erzeugen störende Windgeräusche. Wer sie nicht braucht, sollte sie entfernen.
50 Jahre ADAC-Tests: Qualität steigt, aber nicht überall
Seit 1975 testet der ADAC Dachträger und -boxen. Damals gab es keine DIN-Norm und gravierende Sicherheitsprobleme – heute ist die Qualität insgesamt gestiegen. Dennoch zeigt der aktuelle Test, dass nicht alle Hersteller den hohen Anforderungen gerecht werden.
Verbraucher können sich auf die Tests des ADAC verlassen: Die Prüfkriterien sind mittlerweile strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Mit den geprüften Modellen starten Wintersportler sicher und komfortabel in die Saison.
Weitere Infos und die vollständigen Testergebnisse finden Sie auf adac.de.