Frankreich ist nach den USA der zweitgrößte Markt für Pornhub – der Rückzug hat Signalwirkung für ganz Europa.
Zoff um sensible Daten
Das Gesetz verlangt, dass Nutzer:innen künftig ihr Alter eindeutig nachweisen – etwa mit einem Ausweis oder Kreditkartendaten. Genau das lehnt Aylo strikt ab: Der Anbieter sieht darin einen massiven Eingriff in die Privatsphäre.
Regierung sagt: „Au revoir!“
Frankreichs Gleichstellungsministerin Aurore Bergé reagierte auf X mit einem klaren „au revoir“. Sie betont: „Der Schutz Minderjähriger ist unsere Verpflichtung, unsere Verantwortung. Pornhub, YouPorn und Redtube weigern sich, unseren Rechtsrahmen einzuhalten und haben beschlossen, Frankreich zu verlassen. Umso besser! In Frankreich werden dann weniger gewalttätige, erniedrigende und demütigende Inhalte für Minderjährige zugänglich sein.“
Protéger les mineurs, c'est notre engagement, notre responsabilité.
— Aurore Bergé (@auroreberge) June 3, 2025
Pornhub, YouPorn et Redtube refusent de se conformer à notre cadre légal et décident de partir. Tant mieux !
Il y aura moins de contenus violents, dégradants, humiliants accessibles aux mineurs en France.
Au… https://t.co/EotWYWQtFG
Frankreich ist damit Vorreiter – auch die EU-Kommission untersucht derzeit, ob Anbieter wie Pornhub Minderjährige ausreichend schützen.
Weltweiter Druck auf Erotik-Plattformen
Aylo (ehemals Mindgeek) hat sich bereits aus mehreren US-Bundesstaaten zurückgezogen – ebenfalls wegen Alterskontrollen. Auch in Großbritannien sollen bald neue Regeln greifen. Dort steht sogar ein Gesichtsscan zur Diskussion.
Der Konzern gehört zur kanadischen Investmentfirma Ethical Capital Partners. Trotz Rückzug betont das Unternehmen, dass man grundsätzlich für Altersverifikation sei – allerdings nur unter Wahrung des Datenschutzes.