Monster-Sichtung schockiert: „Explosion“ der Wels-Population
Der jüngste, besonders eindrucksvolle Fall ereignete sich vergangenen Samstag: Ein Sonargerät an Bord eines Bootes schlug Alarm, die anschließende Sichtung unter Wasser bestätigte einen Wels von schätzungsweise drei Metern Länge. Erfahrene Kenner des Sees berichten, dass Sichtungen riesiger Exemplare, oft über zwei Meter lang, mittlerweile an der Tagesordnung seien. Was vor wenigen Jahren noch eine Seltenheit war, hat sich in den letzten drei Jahren zu einer regelrechten Explosion der Zahlen und Sichtungen entwickelt. Die Raubfische werden inzwischen fast überall angetroffen, besonders häufig jedoch zwischen Sirmione und Lazise.

Foto: Von HalbsHännile – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Gardasee als idealer Lebensraum für gefräßige Räuber
Dort ist das Wasser im Frühling klar und die flachen Gründe mit höheren Temperaturen begünstigen die Fortpflanzung anderer Fischarten, was den Welsen als Nahrungsquelle dient. Diese Raubfische, die ursprünglich nicht im Gardasee heimisch sind, finden hier ideale Bedingungen vor. Dies wird als eine Katastrophe für das Ökosystem betrachtet – ein Problem, das bald verheerende Ausmaße annehmen könnte. Die milden Wassertemperaturen auch im Winter und ein reichhaltiges Nahrungsangebot, darunter Sardinen und Felchen, begünstigen das Wachstum und die Vermehrung der Welse. Sie ernähren sich unter anderem vom Laich von Barschen und anderen Fischen, die in den Krautfeldern brüten.
Verzweifelter Kampf: Fischer und Taucher oft machtlos
Die schiere Anzahl und Größe der Welse stellt ein ernstes Problem dar. Selbst konzertierte Aktionen, bei denen erfahrene Taucher bei einem einzigen Tauchgang über ein Dutzend Welse harpunieren, reichen bei weitem nicht aus, um die Population einzudämmen. Die Speerfischerei allein wird als utopisch im Kampf gegen die Plage angesehen.
Öko-Alarm: Welche Gefahren drohen dem Gardasee wirklich?
Die Sorge geht über die Verdrängung heimischer Fischarten hinaus. Es wird befürchtet, dass sehr große Welse alles fressen könnten – von Wasservögeln bis hin zu, im Extremfall, kleinen Haustieren von Touristen, sollten die Fische weiterwachsen. Vergleiche mit Seen bei Mantua werden gezogen, wo Welse das Ökosystem verwüstet, die Fischerei zum Erliegen gebracht und Touristen abgeschreckt haben sollen. Ein ähnliches Schicksal wird nun auch für den Gardasee befürchtet.
Appell an die Behörden: Konkrete Lösungen dringend gesucht
Um eine solche Entwicklung abzuwenden, werden Forderungen nach einem Umdenken und konkreten Maßnahmen von offizieller Seite laut. Angeregt wird die Einrichtung von Sammel- und Entsorgungsstellen, ähnlich der Praxis bei der Wildschweinbejagung. Die Kosten hierfür sollten nicht allein von Freiwilligen getragen werden müssen, die sich derzeit engagieren. Zudem werden organisierte Selektionstage zur Eindämmung der invasiven Art in den günstigen Zeiträumen von Mitte April bis Anfang Juni, mit Unterstützung von Apnoetauchern, ins Gespräch gebracht. Auch über Rückerstattungsfonds für beschädigte Ausrüstung wird nachgedacht – allein der Fang des jüngsten Riesenwelses soll drei teure Harpunenpfeile gekostet haben.
Die Entwicklung am Gardasee wird von Umweltschützern und der lokalen Bevölkerung mit wachsender Aufmerksamkeit verfolgt. Ob und welche Maßnahmen ergriffen werden, um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, bleibt abzuwarten.
Quelle: ildolomiti.it: „Avvistato il „mostro del Garda“, un enorme pesce siluro lungo 3 metri: „Una specie che sta travolgendo l’ecosistema del lago, ce ne sono sempre di più„


