Die Top 10 im Überblick
Die Auswahl der diesjährigen Jugendwörter zeigt, wie vielfältig und kreativ die Sprache der jungen Generation ist. Besonders auffällig ist der Einfluss von Social Media, insbesondere TikTok, auf die Sprachgewohnheiten. Hier sind die zehn Begriffe, die es in die Vorauswahl geschafft haben:
- Aura: Bezeichnet die persönliche Ausstrahlung oder das Charisma einer Person. Oft humorvoll genutzt, um Coolness zu beschreiben oder den Verlust derselben bei peinlichen Situationen. Beispiel: „Meine Airpods haben sich gestern nicht connected, und ich habe die Musik auf voller Lautstärke in der Öffentlichkeit abgespielt: -500 Aura!“
- Akh: Das arabische Wort für Bruder, verwendet als Anrede für Freunde oder Bekannte. Beispiel: „Was geht morgen, Akh(i)?“
- Hölle nein: Eine direkte Übersetzung des englischen „hell no“, genutzt als starker Widerspruch. Beispiel: „Am Samstag um 8 aufstehen? Hölle nein!“
- Talahon: Arabisch für „Komm her“, benutzt von und für Menschen mit bestimmten Merkmalen oder Verhalten. Beispiel: „Mit meiner Brusttasche fühle ich mich heute wie ein Talahon.“
- Schere: In Online-Spielen genutzt, um ein Schuldeingeständnis auszudrücken oder zuzugeben, dass man etwas getan hat. Oft wird das Emoji statt des Wortes verwendet. Beispiel: „Gestern Fortnite gespielt, aber musste die Schere heben.“
- Yurr: Ursprünglich aus dem US-amerikanischen Slang, bedeutet „ja“ oder „what’s up“. Beispiel: „Ich habe meine Freundin gefragt, ob sie den ganzen Kuchen aufgegessen hat und sie hat YURR gesagt.“
- Yolo: Steht für „you only live once“, eine Rechtfertigung für impulsive oder riskante Entscheidungen. Beispiel: „Gestern mein ganzes Gehalt für Bubble Tea ausgegeben. Yolo.“
- Nein Pascal, ich denke nicht: Bekannt aus einer Fernsehsendung, wird genutzt, um einer Aussage nicht zuzustimmen. Beispiel: „Wenn er sagt, dass du dich als erstes melden und die Dates planen sollst – Nein Pascal, ich denke nicht.“
- Pyrotechnik: Ausdruck der Unterstützung für den Einsatz von Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen. Beispiel: „Pyrotechnik! Ist doch kein Verbrechen. Wir werden dafür kämpfen!“
- Digga(h): Oft, aber nicht immer, eine Anrede für einen Freund oder Kollegen. Beispiel: „Ey Digga“ oder „Digga, ich hab so Hunger.“
Der Auswahlprozess
Die Begriffe wurden von einem Gremium des Langenscheidt Verlags auf verschiedenen Plattformen wie Instagram, TikTok und Reddit gesammelt und geprüft. Entscheidend für die Aufnahme in die Top 10 war die Häufigkeit und Geläufigkeit der Nutzung im Sprachgebrauch der Jugendlichen. Begriffe, die gezielt durch Kampagnen initiiert wurden oder beleidigenden, diskriminierenden oder sexistischen Inhalt hatten, wurden ausgeschlossen.
Ausgeschlossene Begriffe
In diesem Jahr wurde nur ein Begriff nachträglich aus den Top 10 gestrichen: „Stuhlen“. Der Ausschluss erfolgte aufgrund der oben genannten Kriterien zur Vermeidung beleidigender oder diskriminierender Inhalte.
Der nächste Schritt
Am 10. September werden die Top 3 Begriffe bekanntgegeben, und das finale Voting beginnt. Die Verkündung des Jugendwortes 2024 findet am 19. Oktober live auf der Frankfurter Buchmesse statt. Ab sofort kann unter www.jugendwort.de weiter abgestimmt werden.
Dieser Wettbewerb zeigt eindrucksvoll, wie lebendig und dynamisch die Sprache der Jugend ist und wie sie sich durch den Einfluss von Social Media und aktuellen kulturellen Strömungen ständig weiterentwickelt. Bleiben Sie gespannt auf die endgültige Entscheidung!