Ein Wald, der wackelt – Wie ist das möglich?
Der Wackelwald verdankt seine ungewöhnliche Beschaffenheit der letzten Eiszeit. Die Moorlandschaft, auf der dieser Wald steht, ist von einem speziellen Torfboden durchzogen. Dieser Boden gibt bei Belastung nach und federt zurück – ähnlich wie auf einer Puddinghaut. Die tragfähige Wurzelschicht stabilisiert den Boden, aber er bleibt dennoch federnd und beweglich.
Der Federsee, ein Relikt der Eiszeit, verlandet nach und nach und bildet das faszinierende Federseemoor. Diese Landschaft ist ein Paradies für seltene Tier- und Pflanzenarten. Inmitten dieser Naturschönheit liegt der Wackelwald, ein Teil des größten Moorgebiets Südwestdeutschlands.
Ein Abenteuer für Groß und Klein
Der Wackelwald ist ideal für einen Familienausflug. Ein liebevoll gestalteter, kinderwagentauglicher Naturerlebnispfad bringt Besuchern jeden Alters die Besonderheiten des Wackelwaldes auf 600 Metern Länge näher. Verschiedene Stationen laden dazu ein, den Wald mit allen Sinnen zu entdecken. Ob Tasten, Sehen oder Hören – hier wird die Natur zum Erlebnis. Und keine Sorge: Trotz des wackelnden Bodens sind die Bäume fest verankert und sicher. Der Boden schwingt unter den Füßen, doch die Bäume bleiben standhaft – selbst bei einer hüpfenden Schulklasse.
Naturschutz und Klimaschutz
Doch der Wackelwald ist mehr als nur ein Erlebnis. Er ist Teil des Naturschutzgebiets Federsee, einem der bedeutendsten Moore Südwestdeutschlands. Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher und spielen eine große Rolle im Klimaschutz. Rund 450 Hektar wurden hier bereits wiedervernässt, um das Ökosystem zu erhalten und zu fördern. Der Federsee und seine Moore binden große Mengen Kohlenstoff und sind ein wichtiger Lebensraum für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten.
Foto: NABU/Leonie Seifert
Extratipp: Wanderparadies Federsee-Rundweg
Ein weiteres Highlight in der Region ist der Federsee-Rundweg. Dieser beliebte Weg führt rund um das Naturschutzgebiet Federsee und bietet auf 15,41 Kilometern zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Rastplätze. Der Rundweg ist auch mit dem Rad gut erkundbar und informiert an 14 Infostationen über verschiedene Aspekte der Natur. Aussichtspunkte in Tiefenbach und Brackenhofen sowie die Welterbe-Fundstelle Alleshausen-Grundwiesen sind besonders empfehlenswert.
Foto: NABU/Katrin Fritzsch
Federsee-Rundweg im Überblick:
- Dauer: 3:55 Stunden
- Distanz: 15,41 km
- Höchster Punkt: 580 m
- Tiefster Punkt: 576 m
- Wegebeschaffenheit:
- 30 % Naturnah
- 70 % Asphalt
- Besonderheiten:
- 14 Infostationen
- Ausgedehnte Moorwiesenflächen
- Banngebiet Staudacher
- Brutplätze des Weißstorchs
- Aussichtspunkte in Tiefenbach und Brackenhofen
- Welterbe-Fundstelle Alleshausen-Grundwiesen
- Einkehrmöglichkeiten: Zahlreiche rund um den See
- Empfohlene Jahreszeit: Ganzjährig
- Schwierigkeit: Leicht
So gelingt der perfekte Ausflug
Starten Sie Ihre Tour in Bad Buchau und folgen Sie der Beschilderung „Tour 8“. Entlang des Weges warten die Dörfer Oggelshausen, Tiefenbach, Seekirch, Alleshausen, Brackenhofen und Moosburg darauf, erkundet zu werden. Ideal zur Rast ist der Grillplatz an der „Tiefenbacher Halde“, einem historischen Steilufer des Federsees. Von dort führt ein schmaler Fußweg zur Tiefenbacher Bucht und zu einem Aussichtsturm mit herrlichem Blick über den See.
Foto: TMBW, Foto: Dietmar Denger
Folgen Sie weiter dem Rundweg nach Alleshausen und genießen Sie die Aussicht vom nördlichen Moränenrücken. Auf dem Rückweg nach Bad Buchau durchquert man den interessanten Moorurwald im Banngebiet Staudacher.
Praktische Tipps
Für den Besuch des Wackelwaldes und den Federsee-Rundweg empfiehlt sich festes Schuhwerk, da die Wege teilweise naturbelassen sind. Parkplätze sind in Bad Buchau und entlang der Route ausreichend vorhanden. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist die Anreise ebenfalls problemlos möglich.
Erleben Sie den Wackelwald und den Federsee-Rundweg – ein unvergesslicher Ausflug in eine faszinierende Naturwelt wartet auf Sie!
Mehr Infos unter www.nabu-federsee.de und www.oberschwaben-tourismus.de