Familienbande und Baumsaft-Snacks
Gegen Mittag klettern die Tiere besonders aktiv durch ihr Gehege. Das Jungtier kam bereits am 11. Dezember 2025 zur Welt, wobei das Geschlecht bisher noch ein gut gehütetes Geheimnis bleibt, da der kleine Däumling meistens fest auf dem Rücken des Vaters oder der größeren Geschwister sitzt und sich nur zum Säugen bei der Mutter melden darf. Die Kontrolle bleibt eng.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Alle helfen mit. Revierleiterin Ute Schestag sorgt im Amazonienhaus für die richtige Verpflegung und erklärt die Besonderheiten der Fütterung: „Wir füttern unsere Zwergseidenäffchen daher vor allem mit Gummi arabicum, das aus dem Saft bestimmter Akazienarten gewonnen wird. Damit bestreichen wir Holz- und Rindenstücke, sodass die Tiere bei der Nahrungsaufnahme noch zusätzlich beschäftigt werden.“ Neben diesem speziellen Saft stehen auch Insekten und kleine Mengen Obst auf dem Speiseplan der 13-köpfigen Rasselbande.
Ein Stück Brasilien in Stuttgart
In dem rund 1.100 Quadratmeter großen Tropenhaus, dessen dichte Bepflanzung dem brasilianischen Floresta Nacional do Tapajós nachempfunden wurde, können Besucher die Winzlinge an einer speziellen, verglasten Futterstation direkt am Weg aus nächster Nähe beobachten. Trennungen fallen hier kaum ins Gewicht. Natur pur erleben.
Die Tiere nutzen einen cleveren Klettertunnel, um zwischen ihrer Anlage hinter den Kulissen und dem vorderen Bereich hin- und herzuflitzen, was den kleinen Krallenaffen eine Menge Bewegungsfreiheit bietet. Da die Art in ihrer südamerikanischen Heimat aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums als gefährdet gilt, sichern Zoos in ganz Europa mit stabilen Populationen das Überleben dieser faszinierenden Spezies.
