Manuel Neuer, seit mehr als einem Jahrzehnt das Gesicht des Vereins, sprach in Paris offen über seine persönliche Perspektive – ruhig, überlegt, ohne große Schlagzeilen zu produzieren.
„Ich lasse mir da total entspannt Zeit – erstmal über den Winter hinweg“, sagte Neuer. „Wichtig ist, dass ich gesund bleibe, fit bleibe, gute Leistung zeige. Dann kann man immer sprechen.“
Mit diesen Worten machte der 38-Jährige deutlich, dass er keine Eile verspürt, über Vertragsverlängerung oder Rücktritt zu entscheiden. Seine Priorität ist eindeutig: Gesundheit und Leistung vor Formalitäten.
„Es hängt von vielen Faktoren ab“
Neuer sprach mit bemerkenswerter Offenheit über die Phase seiner Karriere, in der körperliche Signale wichtiger werden als Statistiken.
„Es hängt von vielen Komponenten ab – der Gesundheit, der Fitness, der Motivation und natürlich auch davon, was beim Verein passiert“, erklärte er. „Ich kann die Frage im Moment gar nicht beantworten.“
Das klingt weniger nach Unentschlossenheit als nach Erfahrung. Der Weltmeister von 2014 weiß, dass in diesem Stadium der Karriere Entscheidungen mit Weitblick getroffen werden müssen.
Seit seiner schweren Beinverletzung im Winter 2022 hat Neuer eine beeindruckende Rückkehr geschafft. Er steht wieder stabil zwischen den Pfosten, wirkt fit, wach und präsent – ein Beweis seiner Professionalität.
Kompany: „Kein Grund zur Eile“
Trainer Vincent Kompany sieht die Situation ähnlich entspannt.
„Es gibt überhaupt keinen Zeitdruck“, sagte der Belgier. „Das sind Entscheidungen, die kommen, wenn die Zeit reif ist. Wichtig ist, dass Manu Spaß hat und so weitermacht wie bisher.“
Der neue Bayern-Coach betonte, dass die Gespräche über Neuers Zukunft intern regelmäßig stattfinden, aber ohne Druck.
„Wenn du über 30 bist, wird immer über Verträge gesprochen. Aber irgendwann geht es mehr um Gefühl und Leistung – und genau da ist er jetzt.“
Ein Torwart, der Maßstäbe gesetzt hat
Seit seinem Wechsel nach München im Jahr 2011 hat Neuer nicht nur das Torwartspiel revolutioniert, sondern auch den Anspruch beim FC Bayern geprägt.
Über 500 Pflichtspiele, zwei Champions-League-Titel, zehn deutsche Meisterschaften – eine Bilanz, die in Europas Fußball kaum zu übertreffen ist.
Doch Neuer denkt nicht in Zahlen.
„Ich genieße solche Spiele“, sagte er über das Duell mit PSG. „Ich bin entspannt, motiviert und will zeigen, dass man mit uns in Europa weiterhin rechnen kann.“
Selbstbestimmt statt symbolisch
Wann er eine Entscheidung trifft, lässt Neuer offen – und das mit Absicht.
Seine Karriere wird nicht durch Termine, sondern durch Gefühl bestimmt. Wenn er fit bleibt, ist ein weiteres Jahr im Bayern-Trikot alles andere als ausgeschlossen.
„Ich lasse mir Zeit“, wiederholte er mehrfach.“
Ein Satz, der nicht nach Zögern klingt, sondern nach Selbstvertrauen.
Fazit: Die Ruhe eines Routiniers
Manuel Neuer steht nicht am Ende, sondern an einem neuen Punkt seiner Laufbahn: zwischen Erfahrung und Eigenverantwortung.
Er spricht nicht über Abschied, sondern über Achtsamkeit – über das Bewusstsein, dass Leistung und Körpergefühl die wahren Maßstäbe sind.
Und vielleicht liegt genau darin das Geheimnis seiner Langlebigkeit: Er weiß, wann es Zeit ist, Gas zu geben – und wann, Geduld zu haben.
								
							
															