Die Aufnahmen stammen aus den Landkreisen Schwarzwald-Baar und Konstanz. Mindestens vier Welpen konnten im Schwarzwald-Baar-Kreis und zwei weitere im Kreis Konstanz zweifelsfrei dokumentiert werden. Damit ist es das fünfte Jahr in Folge, in dem in Baden-Württemberg Nachwuchs bei den fuchsähnlichen Tieren nachgewiesen werden konnte. Diese Kontinuität zeigt, dass der Goldschakal hierzulande nicht nur zu Gast ist, sondern eine Heimat gefunden hat.
Einwanderer auf leisen Pfoten
Ursprünglich stammt der Goldschakal aus Südosteuropa und Asien. Doch seit einigen Jahren breitet sich die Art langsam, aber stetig nach Westen und Norden aus. Nachdem 1997 der erste Nachweis in Deutschland (Brandenburg) gelang, dauerte es bis 2021, bis im Schwarzwald-Baar-Kreis die bundesweit erste erfolgreiche Fortpflanzung dokumentiert wurde. Heute gilt das Tier sowohl nach europäischem als auch nach nationalem Recht als streng geschützt.
Der Goldschakal ist etwas größer als ein Fuchs, kann aber aufgrund seiner Färbung gelegentlich mit einem kleinen Wolf verwechselt werden. Er lebt in engen Familienverbänden, die meist aus dem Elternpaar und den Jungtieren bestehen. Seine Lebensweise ähnelt der des Fuchses: Er ist vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv und bevorzugt dicht bewachsene Gebiete als Rückzugsort, weshalb er nur äußerst selten von Menschen gesichtet wird.
Auf seinem Speiseplan stehen hauptsächlich Kleinsäuger, Insekten, Beeren und Früchte. Allerdings ist der anpassungsfähige Jäger auch in der Lage, größere Tiere wie Rehe zu erbeuten. Der erneute Nachwuchs belegt eindrücklich, dass die hiesigen Lebensräume die Anforderungen dieser faszinierenden Tierart erfüllen.